Ferien im Youthpoint und im Double A

Während den Frühlingsferien vom 9. April – 24. April 2016 bleiben die Treffs in Aarwangen und Thunstetten-Bützberg geschlossen.

Während den Schulferien bleiben Jasmin Perren und Sandra Rentsch aber nicht untätig. Für Aarwangen planen sie die Eröffnung des Jugendtreffwagens und in Thunstetten-Bützberg ist die Planung für die StrandBar in vollem Gange. Neben diesen zwei grösseren Projekten sind in beiden Gemeinden kleinere EM Specials geplant sowie eine Kinoreihe in Thunstetten-Bützberg.

Auf die Sommersaison freuen sich die beiden und wünschen allen schöne und erholsame Ferien.

Thomas Bertschinger berichtet über das ToKJO-Jahr 2015

Für Stellenleiter Thomas Bertschinger war das ToKJO- Jahr 2015 einmal mehr reich an guten Erfahrungen, starken Angeboten, tollen Momenten, gefestigten Partnerschaften, persönlichen Highlights, heiklen Phasen, erfolgreich gemeisterten Herausforderungen, verpassten Chancen und Lust auf mehr Nähe zu den Jugendlichen.

Welches war dein Highlight 2015?

Thomas Bertschinger: Es gab für mich verschiedene Highlights. Ein allgemein sicht- und messbarer Höhepunkt ist sicher der Weltspieltag auf dem Wuhrplatz Ende Mai. Er hat gezeigt, wie gross das Bedürfnis nach kindergerechtem, begleitetem Spiel ist. Das gilt bestimmt auch für die Eröffnung der Langenthaler WärchBar mit all ihren Möglichkeiten und Workshop-Angeboten.

Die Kleiderbörse, von einer unserer Praktikantinnen lanciert, war ein starkes Highlight. Genauso berührt hat mich aber auch die allgemeine Entwicklung der Treffs in Lotzwil oder Bützberg. Das Jugendteam in Roggwil konnte im vergangenen Jahr immer wieder neue

Akzente setzen und in Wynau wird die Neulancierung des Kochangebots schon fast etwas zu gut besucht und überbucht. Die Mitarbeitenden können die gesetzten Ziele vor lauter Kindern manchmal kaum erreichen.

Gibt es dennoch ein persönliches Lieblingsprojekt 2015?

Zu meinen Lieblingsprojekten zählt sicher der besondere Samichlaus von ToKJO, der 2015 erstmals in Kooperation mit allen angeschlossenen Sozialdiensten in allen zehn ToKJO-Gemeinden realisiert werden konnte. Dieses Projekt gäbe es längst nicht mehr, würden es die Mitarbeitenden nicht so hoch schätzen und mit einem starken gemeinsamen Effort tragen. Wie man Kindern mit einem vergleichbar einfachen Angebot eine so grosse Freude machen kann, fasziniert mich immer wieder aufs Neue. Auch die Kooperation mit Interunido im Ziegelhofquartier hat mir gut gefallen. Quartierarbeit ist sicher ein wichtiges Thema, das nicht nur grossen Städten vorbehalten bleiben darf.

Wo lagen die Schwerpunkte deiner Arbeit als Stellenleiter?

Ich war im vergangenen Jahr selber auch wieder öfter im direkten Kontakt mit den Jugendlichen. Da es rund um den Jugendtreff Langenthal einige Herausforderungen zu meistern gab, übernahm ich einen Teil der Präsenz im Jugendtreff gleich selber. Auch in der «Tafelei», einem Projekt für junge Männer, war ich öfter vor Ort als zu Beginn geplant. Ich finde es aber wichtig und erfüllend, mit den Jugendlichen direkt arbeiten zu können. Ich bin immer auch gerne noch selber mobil unterwegs und bin bei Beratungen präsent.

Ansonsten war die Vernetzung ein zentrales Thema des vergangenen Jahres. In verschiedenen Arbeitsgruppen entsteht ein «Netzwerk Oberaargau», das sehr präventiv und niederschwellig arbeitet. Eine erfolgsversprechende Entwicklung in der Arbeit. Daneben waren die Weiterentwicklung von schulergänzenden Angeboten, die Entwicklung der Geschäftsleitung und die Personalplanungen sicher intensivere Arbeitsgebiete.

Was ist 2015 nicht wie gewünscht geglückt?

Nicht alle geplanten Projekte konnten umgesetzt werden, dies aus verschiedenen Gründen. Der Littering-Kalender war im Programm, wurde aber nicht gemacht, auch ein Filmprojekt konnte nicht wie gewünscht realisiert werden. Auch eine geplante Disco-Tour durch die Gemeinden fand nicht statt. Zum einen ist dies schade, zum anderen zeigt es, dass viele kleinere Angebote und Beziehungen wichtiger waren. Eine Entwicklung, die ich begrüsse.

Wo machst du Handlungsbedarf aus?

Speziell in zwei Bereichen. Im aktuellen Mitwirkungsprozess zum Langenthaler Siedlungsrichtplan wurde für uns deutlich, dass in der Quartierarbeit und damit in den Quartierzentren ein grosses Potenzial für uns steckt. Nicht nur für Langenthal, das kann man sehr wohl regional betrachten. Die Präsenz in den Quartieren bringt viele Vorteile, die Leute sollen motiviert werden, das Nebeneinander aktiv zu gestalten, was nicht mehr überall eine Selbstverständlichkeit ist. Ein solches VorgehenfördertvieleneueKompetenzenundentlastet langfristig die öffentliche Hand. Ein weiterer wichtiger Bereich ist der öffentliche und halböffentliche Raum. Hier gilt es gemeinsam tragbare Lösungen zu finden gegen Vandalismus oder Littering, auf der anderen Seite aber auch gegen die Konsumhaltung und den Rückzug von Jugendlichen. Es darf nicht sein, dass die Erwachsenenwelt auf der einen Seite reklamiert, die Jugendlichen würden nur noch am Handy, der Playstation oder vor dem Internet hängen und auf der anderen Seite werden Jugendliche mittels Verbote und Sanktionen aus öffentlichen Räumen vertrieben. Wir sollten den öffentlichen Raum für die Jugendlichen als Erlebnisraum erhalten. Dies gelingt nur durch Austausch und Präsenz. Ansonsten ziehen sich jene Jugendlichen weiter zurück, die sich an Verbote halten.

Welche neuen Angebote von ToKJO haben sich 2015 bewährt, welche eher nicht?

Die Wärchbar im Langenthaler Ruckstuhl-Areal wird sich gut etablieren, dies zeigt aktuell das grosse Interesse am Seifenkisten-Projekt. Damit zusammenhängend sicher auch die Herbstangebote, die lanciert werden konnten, um bei den Kindern die Freude am Werken oder draussen aktiv zu sein, zu fördern.

In Wynau geht das Konzept mit den aktuellen Angeboten gut auf, das Mittagsangebot kann sicher etabliert werden. Die vielen teilnehmenden Kinder haben uns fast etwas überrannt. Wir werden die Strukturen wohl noch etwas anpassen.

Nicht wie gewünscht bewährt hat sich die im vergangenen Jahr lancierte Projektstelle für regionale Projekte. Diese sollte die Mitarbeitenden entlasten und die grösseren Projekte koordinieren. Den Mitarbeitenden fehlte leider der direkte Zugang zu den Jugendlichen und damit die Beziehungen für eine direkte Umsetzung. So wurden einige Projekte nicht wie geplant realisiert oder konnten geplant werden, mussten dann aber doch an die Kolleginnen und Kollegen vor Ort zur Realisation abgegeben werden. Wir korrigieren dies im laufenden Jahr bereits wieder, ein Nutzen ist nicht gegeben.

Wie hat sich der Bereich Beratung entwickelt?

Hier gab es keine grösseren Veränderungen. Wir können insbesondere bei sehr niederschwelligen Themen helfen. Wie in den Vorjahren kontaktierten uns die meisten Jugendlichen mit Anliegen zu Lehrstellen und Bewerbungen. Auch Themen rund um die Schule wurden gemeinsam betrachtet. Dann war natürlich der öffentliche Raum ein brisantes und brennendes Thema: Verhalten, Wegweisungen, Nutzungskonflikte, Verbote. Hier stossen Jugendliche schon mal mit Nutzungsgruppen zusammen, die andere Interessen haben. Ich würde jedoch sagen, das sei nichts Dramatisches. Bei schwierigen Themen versuchen wir die Jugendlichen auf die vorhandenen Angebote aufmerksam zu machen und begleiten sie bei Bedarf.

Wie viele Kinder und Jugendliche wurden 2015 erreicht?

Eine genaue Zahl zu nennen ist in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit immer sehr schwierig. Was heisst erreicht? Gerade in der Aufsuchenden Arbeit ist dies schwer zu sagen. Wir waren beispielsweise in Kooperation mit dem SCL an zahlreichen Eishockey- Spielen in der Fankurve präsent. Wen und wie viele haben wir hier erreicht? Auch bei den Nutzungsgruppen alleine im Kulturstall ist es schwer zu sagen, wer nun gezählt werden soll. Wir haben dort acht konstante Mietgruppen, die das Jugendhaus bei der Alten Mühle in Langenthal regelmässig nutzen. Sollen wir alle Mieter und Dritte, die wir bei der Umsetzung ihrer Hobbys und Veranstaltungen unterstützt haben, mitzählen?

Wie in den Vorjahren liegt die offiziell ausgewiesene Zahl auch 2015 zwischen 15`000 und 20`000. Die effektive Zahl liegt wohl darüber. Für mich zählt gerade in der Offenen Jugendarbeit indessen die Qualität viel mehr als die Quantität. Die «Jagd» nach absoluten Zahlen birgt Gefahren, obwohl ich die Forderung nach messbaren Kriterien durchaus verstehe. Jedoch ist oft die konstante Arbeit mit einer Mädchengruppe oder einem Jugendteam über mehrere Monate hinweg besonders wertvoll, weil die Jugendlichen lernen, sich zu engagieren, sich einzubringen und Werte mitnehmen. Demgegenüber wäre statistisch ein Openair-Konzert mit 1000 Leuten für das Reporting fast besser. Über die innere und äussere Qualität eines solchen Angebots sagt die Zahl 1000 allerdings wenig aus.

Welche Ziele wurden 2015 erreicht?

Auch diese Frage ist bei über 100 Angeboten in zehn Gemeinden mit individuellen Anliegen schwer zu beantworten. Dazu kommt eine Zielgruppe, die mit einer Spanne von 6 bis 20 Jahren äusserst breit und vielfältig angelegt ist.

Die Mitwirkung konnte sicher in vielen Bereichen als wichtiger Bestandteil definiert werden. Die Jugendlichen waren nicht Adressaten von Projekten, sondern Beteiligte. So beispielsweise bei der Jugendzeitung oder bei der «Stage Parade – The next level». Alles Projekte, die von Jugendlichen definiert wurden. Aber auch die Mädchengruppen konnten ihre Programme selber mitgestalten und haben mit Aktionen darüber hinaus Verantwortung übernommen. Dazu kommen aktive Gruppen wie das Jugendteam Roggwil oder das KULT-Team in Langenthal.

Kinder- und jugendgerechte Rahmenbedingungen waren nicht nur dank der Analysemethode «spielend aufwachsen» immer mal wieder Thema und die Jugendarbeit wies oft genug auf die Bedeutung von guten Bedingungen beim Aufwachsen hin und hat mit ihrenAngebotenfürdieÜbernahmevonVerantwortung durch die Jugendlichen gesorgt. Gerade in der Kinderanimation sind unsere Angebote ganz bewusst auf integrative Elemente und Gesundheitsförderung ausgerichtet. Das sind übrigens ganz allgemein elementare, konzeptionelle Grundüberlegungen der Fachstelle.

Dein kurzes Fazit zum langen Jahr 2015?

Rückblickend war es ein starkes Jahr, mit intensiven Momenten und schwierigen Prozessen. Ich bedaure die Abgänge der beiden Mitarbeiter Valerio Moser und Joel Erni gegen Ende Jahr. Hier wäre für die Jugendlichen wieder mehr Konstanz wünschenswert. Höchst erfreulich und Mut machend empfinde ich die Zusammenarbeit mit den Schulen, den Gemeinden, Fachstellen oder Kirchen. Da funktionierte das Miteinander gut.

Barbara Hösli will und darf ihre Arbeit im Mädchentreff nicht an die grosse Glocke hängen.

Im Jahresbericht 2015 tut sie es trotzdem: Der Kreis der Nutzerinnen ist beschränkt und geschlossen, die Wirkung nachhaltig, der geschützte Freiraum für offene Gespräche untereinander nicht selten lebenswichtig.

Den ganzen Jahresbericht gibt es hier: Jahresberichte

Was steckt hinter dem Begriff «Mädchentreff» von ToKJO, Barbara?

Barbara Hösli: Der «Mädchentreff» ist ein konstantes Angebot für Mädchen der Oberstufe. Zurzeit bestehen in Langenthal drei Mädchentreffgruppen, in Lotzwil eine. Das vielseitige Programm wird von den Mädchen mitgestaltet. Es beinhaltet verschiedene Aktivitäten wie zum Beispiel Kochen, Wellness, Klettern, Yoga, Tanzen oder Malen, mit dem Ziel, Neues kennen zu lernen, kreativ zu sein oder sich etwas Gutes zu tun. Bei ToKJO ist der Mädchentreff kein offenes Angebot, das von allen Mädchen besucht werden kann. Die Gruppen werden in der Regel zu Beginn der 7. Klasse gegründet und bestehen dann so lange, wie die Gruppe selbst es wünscht, längstens aber bis Ende der obligatorischen Schulzeit. Der Grund liegt vor allem bei den regelmässig stattfindenden sogenannten «Girls-Talks», bei denen die Mädchen viel Persönliches preisgeben und die deshalb einen vertrauensvollen Rahmen bedingen. Der Mädchentreff ist ein beliebtes, nachhaltiges und persönlichkeitsbildendes Angebot mit dem einzigen Nachteil, dass es nicht für alle Mädchen aus den ToKJO-Gemeinden angeboten werden kann.

Welche Ziele verfolgst du mit den Girls-Talks?

Die Mädchen sollen die Möglichkeit erhalten, altersspezifische Themen wie zum Beispiel erste Liebe, sexuelle Entwicklung, Süchte usw. unter ihresgleichen zu besprechen. Sie sollen dabei Neues erfahren, aber auch ihre Fragen und eigenen Erfahrungen einbringen können. Die Erkenntnis, dass sie nicht alleine sind mit ihren Gedanken, Ängsten und Wünschen, tut gut und gibt den Mädchen Halt und Geborgenheit in der Gruppe. Die Rückmeldungen der austretenden Mädchen bestätigen mir immer wieder, dass vor allem die Girls- Talks die persönliche Entwicklung vom Mädchen zur jungen Frau positiv geprägt haben. Ein wichtiges Ziel der Girls-Talks ist es auch, dass die Mädchen Toleranz und Offenheit entwickeln gegenüber Minderheiten oder Menschen mit anderen Meinungen.

Welche Themen wurden 2015 besonders diskutiert?

Es überrascht wohl nicht, dass das Thema «Jungs» die Mädchen intensiv beschäftigt. Eine der Entwicklungsaufgaben im Jugendalter ist ja unter anderem, Beziehungen zum anderen Geschlecht aufzubauen und die eigene Geschlechterrolle zu finden. Was so einfach tönt, ist für viele eine anstrengende, zum Teil belastende Aufgabe. «Ich bin zu dick/ zu dünn» – «Ich bin nicht hübsch» – «Ich bin nicht beliebt»: Solche Aussagen höre ich immer wieder, von vielen Mädchen. Das Selbstwertgefühl der Mädchen ist in der Pubertät oft nicht so gross, auch wenn das gegen aussen vielleicht anders scheinen mag. Der Mädchentreff soll ihnen in dieser Zeit Unterstützung bieten.

Welche besonderen Angebote gab es in diesem Jahr in den Mädchentreffs?

Es gab 2015 keine speziellen Angebote, wie etwa im Vorjahr den Radio-Workshop. Der Mädchentreff hat aber im Frühling am ToKJO-Flohmarkt mitgeholfen und im Herbst an einem Stand in Langenthal selbstgemachte Sachen verkauft. Der Erlös ging zu Gunsten des Mädchentreffs. Die Idee hinter diesen zwei Aktionen: die Mädchen können ToKJO auf diese Weise etwas zurückgeben, sie dienen aber auch der Öffentlichkeitsarbeit. Wegen des geschützten Rahmens bzw. der beschränkten Teilnahme wird der Mädchentreff als wichtiges Angebot von ToKJO gegen aussen ja kaum sichtbar.

Welches war dein persönliches Highlight mit der Gruppe Lotzwil?

Der Mädchentreff Lotzwil unterscheidet sich leicht von den anderen Gruppen. Üblicherweise besuchen die Mädchen ab der 7. Klasse den Mädchentreff. In Lotzwil hingegen habe ich die Mädchen bereits Ende der 5. und 6. Klasse eingeladen (Doppelklasse). Von den Vorteilen profitieren wir bis heute: da die Mädchen oft schon seit dem Kindergarten zusammen die Schule besuchten, ist der Zusammenhalt in dieser Gruppe besonders gross. Auch wenn sie inzwischen unterschiedliche Klassen und Schulorte besuchen, der Besuch des Mädchentreffs ist ihnen sehr wichtig.

Das vertrauensvolle Verhältnis trägt dazu bei, dass die Diskussionen engagiert und mit grosser Offenheit geführt werden. Das war auch 2015 so, wo wir im Girls- Talk über Ängste, Selbstverletzung, Taschengeld und Geheimnisse gesprochen haben. Der Altersunterschied hat sich bisher nicht nachteilig ausgewirkt, auch nicht bei den Gesprächen über Sexualität.

Ohne nun gleich Geheimnisse zu verraten: Was passiert im «Mädchenraum» des Langenthaler Jugendtreffs Neon?

Der Mädchenraum im Neon Langenthal ist der Rückzugsort des Mädchentreffs. Er ist nicht so gross, bietet aber auf den Sofas allen Mädchen eine kuschelige Sitzgelegenheit. Hier finden vor allem die Girls-Talks statt, die Mädchen ziehen sich aber auch gerne für Zweier- oder Dreiergespräche dorthin zurück. Der Mädchenraum ist wie eine Stube, in der man sich für gute Gespräche trifft – die Mädchen bezeichnen den Mädchentreff denn auch gerne als «wie eine Familie».

Der Langenthaler Mädchentreff war auch in der Ausstellung «Frauenpower» des Museums Langenthal präsent. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit? Was erwartete einen da?

Das Museum plante die aktuelle Ausstellung «Frauenpower – starke Frauen aus dem Oberaargau». Zum erweiterten Team gehörte die Mutter von zwei Töchtern, die beide den Mädchentreff Langenthal besucht hatten. Sie brachte die Idee ein, dass nebst den Frauen, die sich in den vergangenen Jahrhunderten durch ein herausragendes Engagement ausgezeichnet hatten, auch die starken Frauen von morgen zu Wort kommen sollten – und diese würden ja unter anderem aus dem Mädchentreff kommen! Die Idee hat mich begeistert und ich fragte sieben ehemalige Mädchentreff-Besucherinnen an, ob sie stellvertretend für die gegenwärtige und zukünftige Frauen-Generationen von ihren eigenen Erfahrungen als Mädchen erzählen würden und berichten, welche Bedingungen es ihrer Meinung nach braucht, damit junge Frauen stark und selbstbewusst werden können. Das Resultat ist eine sehenswerte Videoproduktion, die bis am 20. März 2016 im Museum Langenthal zu sehen war.

Bleiben die Gruppen fürs nächste Jahr zusammen?

2016 werden wir in einer Gruppe in Langenthal Abschied voneinander nehmen. Diese Mädchen besuchen zur Zeit die 9. Klasse. Natürlich ist das immer ein trauriger Moment, nach all den gemeinsam verbrachten Stunden mit tollen Aktivitäten und tiefgreifenden Diskussionen. Für die Mädchen ist es zusätzlich eine schwierige Zeit, weil in Kürze auch ihre gemeinsame Schulzeit zu Ende geht und ein neuer, unbekannter Lebensabschnitt bevorsteht. Wir schauen gemeinsam zurück und staunen ob der schon rein optisch eindrücklichen Entwicklung der Mädchen. Ich selber freue mich natürlich besonders über ihre persönliche Entwicklung. Kichernde Teenager waren es zu Beginn, reife und überlegt handelnde jungen Frauen sind es nach knapp drei Jahren Mädchentreff.

Auch ein Teil des Mädchentreffs Lotzwil steht kurz vor Ende ihrer obligatorischen Schulzeit. Hier werden wir an einem für sie reservierten Abend offiziell Abschied nehmen und die gemeinsame Zeit feierlich beenden. Es steht den Mädchen hier aber offen, danach weiter in den Mädchentreff zu kommen, wenn es ihnen zeitlich möglich ist. Alle anderen Gruppen laufen noch bis im Sommer 2017 weiter.

Auf welches Highlight freust du dich besonders?

Ein Highlight für die Mädchen der 9. Klasse wird der Besuch bei der Frauenärztin sein. Wir werden im SRO immer sehr herzlich empfangen und die Mädchen dürfen sich nebst dem Besprechungszimmer auch ein Gebärzimmer und die Abteilung mit den Neugeborenen ansehen. Danach nimmt sich die Gynäkologin ausgiebig Zeit, um alle Fragen der Mädchen über Verhütungsmittel, Schwangerschaft und gynäkologische Erkrankungen zu beantworten.

Wo liegen 2016 deine Prioritäten?

Die Verabschiedung der Mädchen werden wir wieder sorgfältig planen, sodass die gemeinsame Zeit für alle angemessen und harmonisch abgeschlossen werden kann. Ganz bewusst wird die Gruppe den Entscheid fällen, wie sie den letzten Abend verbringen möchte. Die Rückmeldungen und Erinnerungen der Mädchen geben mir Hinweise darauf, wo ich den Mädchentreff noch verbessern kann und welche Angebote besonders beliebt und wertvoll sind.

Gibt es Angebote, die wir vergeblich in deiner Planung suchen?

Die Mädchen sind in die Planung der Programme stets eingebunden, das heisst: ihre Ideen sind gefragt und werden wenn möglich umgesetzt. Hier gibt es ab und zu Vorschläge, die ich aus ethischen Überlegungen ablehne, wie zum Beispiel Paintball. Auch zum gemeinsamen Shopping würde ich mit den Mädchen nicht gehen, da nicht alle Mädchen über gleich viel Taschengeld verfügen.

Sicherheitsinfo Bosch-Seifenkiste

Wenn auch ihr nach der Bosch-Anleitung eine Seifenkiste baut, dann aufgepasst! Der SSK hat folgende Weisung durchgegeben, welche die längerfristige Sicherheit eurer Seifenkiste gewährleistet:

Die Drahtseile der Lenkung müssen über Seillenkrollen laufen, um Materialabrieb durch zu viel Reibung zu verhindern. Es sollen also beidseitig zwei Seilrollen mit Abwurfschutz eingebaut werden. Lenkungen mit Ringschrauben werden nicht zum Rennen zugelassen!

Für die Bremsung sind die Ringschrauben zulässig, sofern die Drahtseile nicht in einem steilen Winkel und somit mit viel Reibung hindurchlaufen. Um die Bremse wirkungsvoller zu machen – die Bremse muss die Kiste zum Stillstand bringen! – testen wir mit Briden auf die Bremsstangen befestigte Autoreifenstücke. Bis jetzt überzeugt uns diese Variante. Falls ihr auch Ideen ausgetüftelt und damit gute Erfahrungen gesammelt habt, so lasst uns dies doch wissen. Wir teilen dann auch dieses Wissen hier gern hier mit euch allen.

Weiter Infos gibt es auf www.seifenkiste-oberaargau.ch

Christoph Lehmann mag es, wenn immer mal wieder neue Herausforderungen anstehen.

Sie halten ihn fit und wach. Davon gab es in seiner Arbeit für ToKJO im vergangenen Jahr 2015 etliche, erzählt er im Jahresbericht 2015. Auch ein erster Ausblick ins neue Jahr verspricht Adrenalinschübe. Das grosse Rennen der Seifenkisten vorab.

Den ganzen Jahresbericht gibt es hier: Jahresberichte

ToKJO: Zuerst aber der Blick zurück, Chrigu. Welches war 2015 dein persönliches Highlight in der Kinderanimation?

Christoph Lehmann: Ganz klar und wunderbar: die Fortschritte im Projekt zum geplanten Erlebnispfad von Pixie und Murkel. Wir haben mit der Mobiliar Versicherung einen verlässlichen lokalen Hauptsponsor des Erlebnispfads für Kinder und Familien gewonnen, für den wir auch ein spezielles Branding entwickeln. Zudem können wir auf ein erneutes finanzielles Engagement des Lions Clubs Langenthal zählen. Lions übernahm umgehend das Patronat des Projekts. Das ist ein starkes Fundament. Der Gemeinderat der Stadt Langenthal und das Kantonale Amt für Wald haben ihr Interesse bekundet und uns ihre Unterstützung bei der Umsetzung zugesichert. So ist der Erlebnispfad, eines unserer grössten Projekte, auf dem besten Weg zu einer erfolgreichen Umsetzung.

Und sonst?

Mit der im letzten Jahr absolvierten Schulung «spielend aufwachsen» können wir den ToKJO-Gemeinden ein Instrument zur Analyse rund um deren Kinder- und Jugendfreundlichkeit anbieten. Zudem ist und bleibt für mich natürlich die Tour des Spielwagens mit den Angeboten rundherum ein Highlight des Jahres. Das ist die konstante Präsenz der Kinderanimation in der ganzen ToKJO-Region. An der grossen Anzahl von BesucherInnen zeigt sich die anhaltende Aktualität des Angebots. Das tut gut!

Lass uns hier noch genauer hinschauen. Wo machst du den Erfolg des Spielwagens fest? Wieviele Besucherinnen und Besucher nutzen das Angebot?

Auffallend waren für mich im letzten Jahr Melchnau und Thunstetten. Für die Grösse dieser Gemeinden sind die Gesamtzahlen von durchschnittlich 30 Kindern pro Nachmittag hoch. Dazu kommen ja jeweils noch die Begleitpersonen: Vater, Mutter, Grosseltern, Gotte oder Götti. Ein guter, zentraler, bekannter Standort ist an beiden Orten wie auch an allen anderen Tour-Stationen wichtig. Wir sind meist auf den Schulhausplätzen stationiert, was bei den Kindern bereits beim Aufbau eine Vorfreude weckt. Dazu kommt unsere langjährige Beziehungsarbeit, unsere Verlässlichkeit und Konstanz. Man kennt und schätzt in den Gemeinden die Qualität unserer Dienstleistungen.

Die Leute kennen unsere Mitarbeitenden und andere Angebote über die Kinderanimation hinaus. Das zeigt auch: Das ToKJO-Netz scheint gut zu funktionieren.

Überrascht hat mich übrigens Lotzwil. Während sich in den vergangenen Tourneen praktisch keine BesucherInnen beim Spielwagen einfanden und wir über Alternativangebote nachgedacht haben, kamen auf der Tour 2015 an allen Nachmittagen jeweils 30 Kids. Auch hier hat es sich letztlich bewährt, an der Konstanz festzuhalten und viel Beziehungsarbeit zu leisten.

Welche Angebote der Kinderanimation waren für dich im vergangenen 2015 besonders gelungen und wieso?

Im Ziegelhof Quartier konnten wir unsere Präsenz weiterhin beibehalten und tolle Basisarbeit leisten. Gemeinsam mit den Kindern und oftmals auch zusammen mit deren Eltern, bespielten wir den vorhandenen Spielplatz und bestärkten Gross und Klein darin, diesen Aussenraum nachhaltig zu «besetzen» und zu nutzen. Arbeit, die direkt an der «Front» mit unserer Zielgruppe angegangen wird, empfinde ich durch die Nähe und Individualität als sehr wertvoll.

So boten wir übers Jahr mit unserer Infrastruktur auch vielen Vereinen und Institutionen unkomplizierte Unterstützung an. Es entstanden spontane, temporäre Spielräume – die Kinder standen immer mal wieder im Mittelpunkt. Das gefällt mir sehr.

Der ToKJO-Samichlaus hat 2015 mehr Familien und mehr Gemeinden besucht als je zuvor. Dein Fazit?

Es war zu erwarten, dass wir mit dem Angebot, unseren Samichlaus in sämtlichen regionalen Sozialdiensten bzw. bei deren Klienten vorbei zu schicken, auf positives Echo stossen. 75 Familien standen im grossen

Samichlausen-Buch und warteten gespannt auf den Besuch. Auch wenn der Besuch jeweils nur kurz sein kann, zaubern der Samichlaus und sein Schmutzli allen Kindern ein Lächeln ins Gesicht. Für die Kinder und deren Familien ist dieser Moment sehr emotional. Das gilt aber auch für unsere Teams. Es ist ein prägendes Erlebnis für beide Seiten. Ein kurzes Zusammentreffen, das bewegt. Das gelingt nicht zuletzt dank einer unkomplizierten und speditiven Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden der Sozialdienste. Das soll so bleiben. Dank an alle, die ihr Bestes dafür geben.

Wie hast du den Weltspieltag vom 28. Mai 2015 auf dem Wuhrplatz erlebt?

Als grossen Erfolg! Gut, dass wir uns, wenn auch relativ spät und spontan, für eine Mitwirkung entschieden haben. Ich hatte den Event in der Jahresplanung nicht auf dem Radar. Also waren die personellen und finanziellen Ressourcen anfangs nicht vorhanden. Da aber innerhalb unserer Fachstelle immer wieder grosse Bereitschaft besteht, gemeinsam aussergewöhnliche Engagements zu stemmen, war der Ausweg rasch geebnet. Wir fanden mit Gerhard Feldmann, Lehrer im Schulhaus Kreuzfeld 4 in Langenthal, zudem einen engagierten Partner, der mit seiner BOL-Klasse die Festwirtschaft übernahm. Seine Schülerinnen und Schüler machten unglaublich diszipliniert bei den vorgängigen Kochworkshops mit, wobei auch der gemeinsame Spass nicht zu kurz kam. Am Weltspieltag selbst spielte uns dann auch noch das Wetter in die Hände. Die Besucherinnen und Besucher fluteten den Langenthaler Wuhrplatz und nutzten das Spielbusangebot, die Streetsoccer-Anlage und die perfekt geführte Festwirtschaft der Schulklasse BOL D. Die Familien, Kinder und Jugendlichen eroberten im Nu den öffentlichen Raum!

Der «Wohnwagen» war ja nun erstmals mit dem ToKJO-Spielwagen auf Tour…

… für mich ist der Wohnwagen, ich nenne ihn gerne «Projektfabrik», das mobile Büro der Kinderanimation. Im Laufe der Zeit wurde es für mich nötig, auf Tournee und bei laufendem Betrieb des Spielwagens, an unseren zahlreich laufenden Projekten weiterarbeiten zu können. So liefen in der Projektfabrik unter anderem die Fäden für den Erlebnispfad von Pixie und Murkel, den ToKJO-Samichlaus und den Weltspieltag zusammen. Aber auch zahlreiche Sitzungen und Besprechungen mit unseren Vernetzungspartnern fanden hier statt. So wurde es für Eltern und Interessierte draussen in den Gemeinden möglich, im Umfeld Spielwagen zu jeder Zeit eine konstante und kompetente Ansprechperson zu finden. Aber auch die Beziehungen zu den Kindern konnten vermehrt gepflegt und intensiviert werden. So sitzen hier nicht selten Kinder oder Jugendliche am Tisch und es werden in einem geschützten Rahmen intensive Gespräche über aktuelle Themen, die sie beschäftigen, möglich. Zudem sind in der Projektfabrik sämtliche Infos rund um die aktuellen Angebote unserer gesamten Fachstelle oder anderer Institutionen einsehbar und abrufbar. Das ermöglicht es uns, die Interessierten kompetent zu informieren und zu beraten. Mit dem Einsatz dieses mobilen Elements konnten wir zudem unsere Kräfte effizient bündeln. So hat die Kinderanimation neue Ressourcen gesichert, um neue Projekte anzugehen oder auf aktuelle Bedürfnisse zeitgerecht reagieren zu können.

Habt ihr 2015 auch wieder spezielle Projektwochen angeboten?

Aber ja. Wir machten beispielsweise drei Kindergartenklassen während einer Woche beim Spielwagen mit den beiden Kobolden Pixie und Murkel bekannt. Den Kindern wurde jeweils am Morgen die Geschichte von Pixie und Murkel erzählt. Danach konnten sie in zwei Gruppen aufgeteilt den Kobolden- Parcours und/oder das klassische Spielwagenangebot nutzen. Viele der Kindergärtler besuchten uns später nochmals auf der regulären Tournee des Spielwagens.

In Roggwil waren wir an der Kinderwoche der reformierten Kirche präsent. Wir haben mit den Kindern neben dem Spielwagenangebot zum Mittagessen in unseren selbstgebauten Motorex-Fass-Backöfen feine Pizzas gebacken. Und zum z’Vieri durften die schon traditionellen ToKJO-Schoggibananen natürlich auch nicht fehlen.

Kannst du für die Kinderanimation ein persönliches Fazit des Jahres ziehen?

Die Kinderanimation gewinnt weiter an Beliebtheit. Dadurch steigt und festigt sich natürlich auch der Bekanntheitsgrad in der Bevölkerung der Region. Das ist eine sehr schöne Entwicklung, zumal wir vor drei Jahren im Kindersegment noch einige wenige Angebote anbieten konnten. Mit unserer konstanten Präsenz – Familientag, Projektwochen, Weltspieltag, Ferienpassangebote, Spielwagentourneen, Quartierarbeit Ziegelhof, ToKJO-Samichlaus – erreichten wir ca. 4000 Personen. Diese Zahl zeigt uns die Wichtigkeit unserer Arbeit und bestätigt vor allem auch das grosse Bedürfnis nach diesen Leistungen. Kommen dann weitere Angebote wie der Erlebnispfad und Spezialevents mit verschiedenen PartnerInnen dazu, können wir mit unserer Leistung sehr zufrieden sein, zumal die Ressourcen für unsere Angebote in zehn Anschlussgemeinden eher knapp bemessen sind. Sie wird gerade mal von zwei bis drei MitarbeiterInnen erbracht und getragen.

Das heisst: Unser Konzept kann weiter bestehen und die meisten unserer Leistungen begleiten uns unverändert in die Zukunft. Wichtig scheint mir, dass wir trotz allem Erfolg nicht stehen bleiben. Wir müssen Abwechslung bieten, spannend bleiben, wir müssen mit neuen Ideen und Projekten auf aktuelle Gegebenheiten, Entwicklungen und Bedürfnisse in der Region adäquat reagieren können.

Was macht ihr eigentlich, wenn das Wetter auf der Tour strubuset?

Draussen, da und dran bleiben! Im Ernst: es gibt so vieles, was man auch bei schlechtem Wetter tun kann. Zum Beispiel kann man Regentropfen sammeln und damit dann Regenmusik machen, in dem man die Tropfen auf Blechdosen, Plastik oder hohle Dinge tropfen lässt. Da kann durchaus ein Wahnsinns Beat entstehen! Und meistens, wenn die Kinder erst einmal soweit sind, ist der Regen auch schon wieder vorbei. Für Gäste, die wir wirklich nicht draussen begeistern können, findet sich in jedem Fall ein trockenes Plätzchen. Unter dem Schutz des Daches lassen sich die Kinder meistens gerne auf eines unserer zahlreichen Bastelangebote ein.

Erinnerst du dich an besonders schöne, berührende Momente?

Aber ja doch. Da gibt es sogar einige: Wenn wir mit unseren Wagen auf die Plätze fahren und uns die Kinder vor Freude schreiend in Empfang nehmen. «Yeah! Dr Spiuwage isch widr da!» – «Ig chume am Nami sicher ou, dir sit so cool!» – «Ig bi mega gärn bi öich! Danke, dass dir das für üs machet!» – «Äs fägt hennä bi öich i däm Projekt mit z’mache!» – «Du versteisch äbe was ig meine u dir chani vertroue.»

Im Ziegelhof Quartier, wenn unsere Mitarbeiterin Lea Kunz jeweils am Mittwochnachmittag durchs Quartier geht, ist es keine Seltenheit, dass die Fenster der Wohnblöcke aufgerissen werden und vorfreudig nach ihr gerufen wird.

Schön ist auch immer wieder der starke Rückhalt, den uns die Sponsoren und Gönner geben. Finanziell, materiell und auch ideell. Das zeigt uns: wir sind auf dem richtigen Weg. Hier gilt es speziell das Engagement der Güdel AG Langenthal zu notieren, welche als Tournee- und Transportsponsor den Fortbestand des Spielwagens gesichert hat. Die Mobiliar Versicherung, die uns mit ihrem grossen finanziellen Beitrag unglaubliches Vertrauen entgegenbrachte und natürlich der Lions Club, welchem wir immer wieder unsere Projekte vorstellen dürfen und jeweils auf grosses Interesse stossen. Last but not least bleibt die Zusammenarbeit mit den Schulklassen zum Familientag in Bützberg und zum Weltspieltag in Langenthal unvergesslich.

Welche Projekte der Kinderanimation erwarten uns im laufenden Jahr 2016?

Die bewährten, bereits erwähnten Angebote werden bestehen bleiben. Zudem kommt neu das Seifenkistenrennen dazu, das Analyseverfahren «spielend aufwachsen» wird in Thunstetten hoffentlich in der Praxis erprobt. Selbstverständlich werden wir auch intensiv am Erlebnispfad arbeiten, um den Kindern, Familien und Spielwagen-Fans der Region bald ein konkretes neues cooles Angebot machen zu können.

Auf welches Highlight freust du dich besonders?

Das Seifenkistenrennen ist für mich im 2016 das Mega- Highlight! Und ich freue mich aber auch sehr darauf, in und mit Thunstetten das Analyseverfahren «spielend aufwachsen» anwenden und umsetzen zu können.

Welcher Vorsatz prägt und leitet deine Arbeit 2016?

Bewährtes beibehalten und optimieren und durch die laufenden Grossprojekte neue Spiel- und Freiräume für unser Klientel schaffen.

Gibt es Angebote, die wir vergeblich in deiner Planung suchen?

Dies lässt sich nicht ganz einfach beantworten. Aber aufgrund der starken Auslastung unseres Personals und zwei grossen Projekten, die uns über das ganze Jahr neu beschäftigen, müssen wir sicherlich teils auf bestimmte Engagements verzichten. Dabei achten wir darauf, dass wir uns dort zurückziehen, wo wir nicht dringend gebraucht werden, weil sie auch ohne uns gut laufen und gesichert sind. In Thunstetten ersetzen wir beispielsweise den traditionellen Familientag mit dem Seifenkistenrennen. Wir lassen Elemente des Familientages im Umfeld des Rennens einfliessen, welches ja in der Gemeinde ausgetragen wird.

Ist das ein Termin, den wir uns besonders merken müssen?

Genau. Gerne! Am 21. Mai 2016 sollte man unbedingt den Weg ans Oberaargauer Seifenkistenrennen in Thunstetten finden. Mit oder ohne Seifenkiste.

Olga Egli und Esma Aydogan haben die Gemeinden von Joel Erni übernommen

In Lotzwil und Melchnau haben die Jugendlichen Ende 2015 Abschied von ToKJO-Mitarbeiter Joel Erni genommen. Er hat die Fachstelle für Kinder- und Jugendfragen verlassen. Esma Aydogan (Praktikantin) und Olga Egli heissen die neuen Ansprechpersonen, heisst es im Jahresbericht 2015.

Den ganzen Jahresbericht gibt es hier: Jahresberichte

ToKJO: In Lotzwil heisst der Jugendtreff «FreshUp». Er bietet mehrere Aktivitäten an. Wie haben sie sich 2015 entwickelt?

Esma Aydogan: Am Freitag ist der Treff neu auf Wunsch der Jugendlichen auch am Nachmittag geöffnet. Dies ermöglicht vor allem, den Kontakt zu ehemaligen FreshUp-Youth-Besuchenden zu halten und weiter zu pflegen. Ausserdem läuft der Freitagabend immer besser und wir dürfen auch mehr weibliche Kundschaft begrüssen.

Neu wird in Lotzwil ja auch gemeinsam gekocht…

Esma: … das gemeinsame Kochen und Essen befeuert wie in anderen ToKJO-Gemeinden die Gruppendynamik und stärkt die Beziehung zwischen uns und den Jugendlichen.

Was läuft am Mittwoch für die jüngeren Jugendlichen?

Esma: Die jüngeren Jugendlichen haben Interesse an Musik und an Gesellschaftsspielen. Sie wollen jeden Mittwochnachmittag Quiz oder Tabu spielen. Was die Musik angeht, wollen sie neue Beats und Remix’s ausprobieren.

Olga Egli: Dazu steht eine kleine DJ-Anlage zur Verfügung. Die Kissenecke ist ebenfalls sehr beliebt bei den Jüngeren.

Gab es auch Aktivitäten ausserhalb des Treffs? Wie kamen die an?

Olga: Im Sommer machte die Streetsoccer-Anlage Halt in Lotzwil. Auch während den Schulpausen war immer Action in der Anlage. Neben der Durchführung von kleinen Turnieren diente die Anlage auch als eine Art Begegnungsort und ermöglichte es ToKJO, viel Zeit mit den Jugendlichen zu verbringen. Im Rahmen des FreshUps finden im Jugendtreff auch ausserhalb der normalen Öffnungszeiten immer wieder Veranstaltungen statt.

Gab es Highlights in der Arbeit?

Olga: Ein konstantes Highlight in Lotzwil ist sicherlich das FreshUp Youth, der Mittwochstreff für die 5. bis 7. Klasse, der sehr gut besucht wird und sich über engagierte Teilnehmende freuen darf. So zeigen immer wieder Besuchende Interesse daran, an der Bar mitzuhelfen, den Part des DJs zu übernehmen oder ganz allgemein bei der Organisation von Events mitzuhelfen. So konnten wir im letzten Jahr zum Beispiel Backnachmittage und Filmabende organisieren.

Der Abschied von Joel Erni als ToKJO-Mitarbeiter in Lotzwil war bestimmt prägend. Wie habt ihr den gestaltet?

Esma: Joel plante für den Abschied am Mittwochnachmittag das «Gewinne gegen Joel»- Spiel. Gewannen die Jugendlichen gegen Joel beim Tischfussball oder Ping Pong, wurden sie mit kleine Preisen beschenkt. Am Freitagabend buken die Jugendlichen gemeinsam mit Joel Pizzas. Die Jugendlichen waren traurig darüber, dass Joel ToKJO und Lotzwil verlässt. Er erklärte ihnen, warum er sich zum Wechsel des Berufsfelds entschlossen hatte. Er erzählte den Jugendlichen, dass er künftig in einem Heim für jugendliche Asylbewerber arbeiten werde. Nach einem Jahr habe ihm in der Arbeit bei ToKJO diese enge Beziehung zu den Jugendlichen zu sehr gefehlt.

Esma, wie hast du dich in den Treff einbringen können?

Esma: Nach dem Abschiednehmen von Joel war ich die Ansprechperson im Treff. Die Jugendlichen zeigten sich immer erfreut, mich zu sehen. Da ich auch auf die Unterstützung des ganzen ToKJO-Teams zählen durfte, konnte ich meine Position im Treff gut finden. Die Jugendlichen gingen mit mir sehr respektvoll um. Ich wusste, wo die Grenzen liegen und wann ich wo eingreifen musste. Wenn es mir nötig schien, nahm ich zu gewissen Jugendlichen ab und zu per Handy Kontakt auf. Wir sprachen uns ab, ob wir im Treff gemeinsam kochen sollten oder nicht.

Gab es besonders beliebte Angebote?

Olga: Neben dem regelmässigen Treffbetrieb kamen gemeinsames Backen, Filme schauen oder sich beim Gamen auf der Wii austoben sehr gut an.

Wart ihr auch mobil unterwegs? Wie sah diese Arbeit aus?

Olga: Aufgrund der regelmässigen Kontakte im Jugendtreff, gestalteten sich unsere Besuche auf dem Pausenplatz oder auf anderen Plätzen im Dorf nach der Schule immer sehr erfreulich. Unsere Kontakte zu den Jugendlichen konnten gepflegt und gefestigt werden. Ältere Jugendliche sieht man in der Gemeinde jedoch meist nur, wenn sie vom Arbeitsplatz nach Hause gehen. Einzig zu ein paar wenigen Jugendlichen, die früher selbst das FreshUp besucht haben oder deren jüngere Geschwister heute noch zur Schule gehen, konnte im letzten Sommer Kontakt geknüpft werden.

Kannst du ein Fazit zur Arbeit in Lotzwil ziehen?

Olga: Grundsätzlich läuft die Arbeit in Lotzwil sehr gut. DieJugendlichensindsehrzugänglichundgutaufToKJO zu sprechen. Neben der breiten Stammkundschaft kann sich das FreshUp immer wieder über neue Besucher und Besucherinnen freuen. Besonders schön zu sehen ist, wie sehr sich einige Kids, die im Sommer in die 5. Klasse kamen, darauf freuten, endlich das FreshUp Youth besuchen zu dürfen. Die Beziehungsarbeit in Lotzwil scheint mir erfolgreich zu sein. Trotz den Personalwechseln haben die guten Beziehungen zu den Jugendlichen in der Gemeinde Bestand.

Ihr wart beide 2015 auch in der Gemeinde Melchnau für ToKJO präsent. Dort gibt es das Sportprojekt «SundaySports». Wie sehen die Erfahrungen aus?

Olga: Nachdem zu Beginn nur ein paar wenige Jugendliche das Angebot genutzt haben, erfreute sich SundaySports zunehmender Beliebtheit. Nach intensiverer Bewerbung und der Öffnung für 3.-Klässlerinnen und -Klässler nahmen immer mehr Kinder teil. Neben einer kleinen Gruppe, die regelmässig kam, schauten auch immer wieder neue Kinder vorbei. Neue Kontakte konnten geknüpft und bestehende Beziehungen gepflegt werden. Die Kinder schienen sehr enttäuscht, als das Angebot in die Sommerpause ging.

Die Zusammenarbeit mit Schule und Gemeinde gestaltete sich bei der Lancierung des Projekts sehr angenehm und partnerschaftlich.

Auch rund ums Jugendbüro war der Sport immer Thema. Was meint ihr: Warum war er 2015 in Melchnau so wichtig?

Olga: Zum einen war das SundaySports ein wichtiger Schritt, um auch im Winter regelmässig präsent zu sein. Die Jugendlichen in Melchnau bewegen sich gerne. So haben wir auch während den Öffnungszeiten des Jugendbüros und in der Mobilen Jugendarbeit mit den Kindern und Jugendlichen oft Fussball oder Basketball gespielt.

Esma: In Melchnau spielen die Jugendlichen bei jedem Wetter draussen Fussball. Sie treiben auch in Vereinen Sport. Hier legen die Jugendlichen viel Wert auf körperliche Aktivitäten. Sie sind prinzipiell offen für neue Aktivitäten und für sportliche Angebote.

Welche Themen waren im Jugendbüro sonst noch wichtig?

Esma: Neu steht ein «Töggelikasten» im Büro. Die Jugendlichen spielen sehr gerne untereinander. Im Herbst kam der Wunsch auf, ein Konzert zu planen. Im Jugendbüro besprechen die Jugendliche verschiedene Themen.

Olga: Das Büro dient als Treffpunkt, um mit den Jugendlichen Events zu planen oder Werbung zu gestalten. Beratungen werden eher selten verlangt, gute Gespräche mit Jugendlichen finden dafür regelmässig statt.

Die Streetsoccer-Anlage war ein weiteres Projekt, das in Melchnau gut ankam, oder?

Olga: Genau. Die Anlage wurde rege benutzt, sowohl im freien Spiel, als auch bei kleinen Turnieren. Als die Anlage in Obersteckholz stationiert war, war es leider so heiss, dass sich selbst die ToKJO-Mitarbeitenden zwingen mussten, hinzugehen. Deshalb auch wurde sie dort leider nur wenig benutzt.

Wie sah die Arbeit im benachbarten Obersteckholz sonst noch aus?

Olga: Neben der Streetsoccer-Anlage war im letzten Jahr auch der ToKJO- Spielwagen für die Kinder in Zusammenarbeit mit der Primarschule in Obersteckholz zu Gast. Das Angebot wurde sehr gut besucht und ermöglichte auch einen neuen Austausch zwischen Jugendarbeit und Eltern. Obwohl es in Obersteckholz keine Oberstufe gibt, ist es ToKJO ein Anliegen, dort Kontakte zu pflegen, damit bei lokalen Bedürfnissen der Jugendlichen die Ansprechpersonen bekannt wären.

Welches waren eure Highlights in den beiden Gemeinden?

Olga: In der Schule Melchnau erhielt Joel Erni die Möglichkeit, die Abschlussklasse auf einem Ausflug in den Europapark zu begleiten. Das war für ihn eine sehr gute Gelegenheit, die Kontakte zu den Schülerinnen und Schülern der Oberstufe zu stärken. Weiter konnten wir mit einzelnen Jugendlichen verschiedene kleine Events auf die Beine stellen. Mit dem Gastspiel des Spielwagens in Obersteckholz ist sicher ein wichtiger Schritt gelungen, die Bekanntheit der Kinder- und Jugendarbeit von ToKJO in der Gemeinde zu verbessern. Auch der Kontakt zur Schule wird seither intensiver gepflegt.

Wo seht Ihr Handlungsbedarf?

Olga: Da das Jugendbüro nicht allzu oft von älteren Jugendlichen besucht wird und wir mit den Sport- und Spielnachmittagen vor allem die Mittelstufe erreichen, braucht es in Melchnau ein Angebot, mit dem wir unsere Beziehungen zur Oberstufe ausbauen und regelmässig pflegen können.

Wie haben die Jugendlichen in Melchnau den Abschied von Joel aufgenommen, wie habt ihr dies gestaltet?

Esma: Die Jugendlichen waren auch hier traurig, dass Joel geht. Da sie Olga schon kannten, war es für sie aber nicht allzu tragisch. Joel kaufte für seinen Abschied einige Snacks ein. Wir trafen uns im Jugendbüro und spielten gemeinsam Tischfussball. Dabei tauschten wir uns mit den Jugendlichen zu verschiedene Themen aus.

Welche Projekte erwarten uns im kommenden Jahr von euch?

Olga: In Lotzwil werden wir wie gehabt am Mittwoch und am Freitag den Jugendtreff für verschiedene Altersgruppen öffnen. Wir hoffen auf viele kleine Aktivitäten, die wir gemeinsam mit den Besuchenden auf die Beine stellen können. Gerne würden wir in diesem Jahr wieder zusammen mit Jugendlichen ein Grümpelturnier organisieren. Letztes Jahr hat das leider nicht geklappt. In Melchnau findet SundaySports wieder statt und wird zum Winter 2016/17 bereits nach den Herbstferien losgehen. Für die Oberstufe soll ein Kochprojekt aufgegleist werden.

Auf welches Highlight freust du dich besonders, Esma?

Esma: Auf das Grümpelturnier in Lotzwil und die neuen Angebote und Aktivitäten in Melchnau.

Olga, wo siehst du 2016 eure Prioritäten?

Olga: In Lotzwil steht das FreshUp weiterhin im Zentrum unserer Tätigkeit. Dort möchte ich vor allem die Eigenverantwortung der Besuchenden noch etwas steigern. Gern würde ich vermehrt den Kontakt zu älteren Jugendlichen suchen und mit ihnen allenfalls eine kleine Veranstaltung wie beispielsweise einen Filmabend 16+ organisieren. In Melchnau steht die Etablierung eines festen Angebotes neben dem Jugendbüro im Fokus, das Jugendliche der Oberstufe anspricht. Weiter sollen im Sommer vermehrt kleine Veranstaltungen für verschiedene Altersklassen stattfinden.

Jessica Bertschinger berichtet über ihre Highlights im 2015

Für sie war es 2015, laut Jahresbericht 2015, ein Highlight von vielen: Jessica Bertschinger hat zusammen mit dem Roggwiler Jugendteam den fixen Jugendtreff eingerichtet und eröffnet. In der Nachbargemeinde Wynau kümmerte sie sich eher um die Bedürfnisse der jüngeren Jugendlichen und Kinder. Auch das aus gutem Grund.

Den ganzen Jahresbericht gibt es hier: Jahresberichte

ToKJO: Welches war 2015 in deiner Arbeit mit dem Roggwiler Jugendteam der Moment, an den du dich besonders gerne erinnerst?

Jessica Bertschinger: Es gab viele verschiedene Momente mit dem Jugendteam, einige besonders lustig, einige besonders spannend und andere besonders emotional und wieder andere waren besonders lehrreich. Ein ganz besonderer Tag war für mich allerdings, als das Jugendteam für unsere PartnerInnen und Sponsoren gekocht hat. Während der Vorbereitungen musste ich kurz weg, die Jugendlichen sollten in dieser Zeit den Tisch decken und dekorieren.

Als ich zurückkam, war alles wunderschön eingerichtet. Ich hab ihnen natürlich zurückgemeldet, wie toll sie das gemacht hätten. Ihre Antwort war dann in etwa: «Jessy, was hesch dänkt. Mer chönne das dänk scho. Mosch ned nervös sii.» Für mich ist dieser Moment so besonders, weil er aufzeigt, wie empathisch die Jugendlichen sind und dass es eben oft ein gemeinsames voneinander Lernen ist.

Gab es besondere Momente während der Aufsuchenden Arbeit? Wie sah diese im vergangenen Jahr in Roggwil aus?

Unsere damalige Praktikantin Jelena Jankovic und ich waren oft unterwegs. Während den Frühlings- und Sommermonaten besuchten wir die Badi, wir waren regelmässig auf den Schulhausplätzen und im ganzen Dorf anzutreffen. Ebenso in den Wintermonaten waren wir draussen unterwegs gewesen und haben erstaunlicherweise auch meistens Jugendliche angetroffen.

Besondere Momente in der Aufsuchenden Arbeit sind für mich jene, in denen die Jugendlichen von sich aus Geschichten erzählen und mit ihren Anliegen zu uns kommen. Je mehr wir unterwegs waren, umso mehr fanden solche Gespräche statt.

Galt es auch, schwierige Situationen zu meistern?

Die gibt es in jedem Jahr. Die Frage ist ja dann immer, was Mann oder Frau daraus macht. Für mich war es beispielsweise schwierig, als ich von verschiedenen Seiten zu hören bekam, dass wir mit der Umgestaltung des Jugendraumes nie und nimmer rechtzeitig fertig würden. Umso schöner und berührender dann der Augenblick, als wir es doch geschafft haben – trotz kurzfristiger Planänderungen.

Welches Angebot wird in Roggwil am meisten besucht? Und warum?

Stets gut genutzt und besucht wird die Streetsoccer- Anlage. Sie ist sehr beliebt. Turniere fanden zwar in diesem Jahr keine statt, dennoch wurde die Anlage ständig bespielt – und das von unterschiedlichsten Gruppen.

Fussball ist und bleibt ein grosses Thema. Viele der Jugendlichen spielen sehr gerne Fussball. Die Streetsoccer-Anlage bietet ihnen die Möglichkeit, jederzeit völlig frei zu spielen.

Wie kamen die Roggwiler «Motto-Parties» an? Wer hatte jeweils die Idee?

Der Funke zündete an einem der ersten Essen des Jugendteams. Die Jugendlichen wollten verschiedene Anlässe planen. Um nicht zu viel Verwirrung zu stiften, fassten wir die Anlässe unter dem Begriff «Motto- Abende» zusammen. An guten Ideen für solche Abende fehlt es dem Jugendteam nicht, nur können nicht alle Themen gleich gut umgesetzt werden. Also hielten und halten wir uns an jene, die möglichst viele Jugendliche ansprechen.

Dein persönliches Highlight im Roggwiler Jahr?

Natürlich gab es viele verschiedene Highlights. Ich will dennoch zwei hervorheben. Das erste war im Februar, als wir den Jugendraum nach intensiver Arbeit endlich fertig hatten und eröffnen konnten. Für mich war sehr schön zu sehen, was die Jugendlichen erreicht haben.

Das zweite Highlight war, als ich am 1. August die Rede zur Roggwiler Bundesfeier halten durfte – ich sehe das als grosses Kompliment für unsere Arbeit. Besonders wichtig zu spüren, dass mit der Rede Menschen überzeugt werden konnten, die sich zuvor gefragt haben, ob denn diese Jugendarbeiterin an der Bundesfeier überhaupt etwas Sinnvolles zu sagen hat. Natürlich war es nicht ganz einfach, die Verbindung zwischen unserer Jugendarbeit und der offiziellen Bundesfeier herzustellen.

Mit wem hast du in der Gemeinde zusammen gearbeitet? Wie muss man sich die Zusammenarbeit vorstellen?

Am meisten Kontakt hatte ich auch im letzten Jahr mit Gaby Indermaur. Sie ist meine Ansprechperson auf der Gemeindeverwaltung. Mit den meisten meiner Informationen, Anliegen und Fragen gelange ich an sie. Sie leitet meine Fragen weiter, klärt für mich ab oder vernetzt mich mit der zuständigen Ansprechperson. So weiss ich, dass meine Informationen stets an die richtigen Stellen gelangen. Das erleichtert mir vieles. Ich schaue ein bis zwei Mal pro Monat in der Gemeindeverwaltung vorbei, um über aktuelle Projekte/Angebote zu informieren. Gleichzeitig sammle ich wichtige Informationen, Wünsche und Anliegen der Gemeinde an uns.

Wie hat sich der neue Roggwiler Jugendtreff im ersten Jahr bewährt?

Es hat sich gezeigt, dass die Jugendlichen gerne über einen Ort verfügen, wo sie sich aufwärmen, sich treffen, etwas trinken oder knabbern können. Aber die beliebten Plätze im Freien haben deswegen kaum an Bedeutung und Beliebtheit verloren. Der Treff ist eine Ergänzung. Meist ist es so, dass die Jugendlichen den Jugendraum besuchen, um später wieder nach draussen zu gehen und dann wieder in den Jugendraum kommen.

Es ist sicher wichtig, dass die Aufsuchende Arbeit trotz des Jugendraumes weitergeführt wird, denn der Jugendraum spricht längst nicht alle Jugendlichen an. Wir werden weiterhin draussen und bei den Jugendlichen unterwegs sein.

Und das Jugendteam? Wie hat sich diese Zusammenarbeit entwickelt?

Die Arbeit mit den Jugendlichen im Team macht sehr viel Spass, auch wenn es immer wieder Veränderungen gibt. Einige Jugendliche sind bereits wieder ausgetreten, andere wollen neu dazukommen, aber der Kern der Gruppe ist noch immer derselbe wie am Anfang. Eine solche Gruppe zu begleiten, ist sehr spannend.

Mich freut, dass ich dem Jugendteam Verantwortung übertragen kann. Das Jugendteam verteilt beispielsweise die Werbung für die Anlässe, die Jugendlichen bedienen die Bar am Freitagabend in Eigenregie und sie können den Jugendraum jeweils auch für einen kurzen Zeitraum alleine führen. Sie schätzen dieses Vertrauen und können gut damit umgehen.

Siehst du markante Änderungen oder Anpassungen im laufenden Jahr 2016?

Das Engagement von ToKJO hat sich in Roggwil in den letzten Jahren immer wieder der Situation angepasst. Für mich ist wichtig, dass sich die Jugendlichen an etwas halten, aber auch auf etwas verlassen können.

Sie sollen wissen, wann ich wo anzutreffen bin. Aus diesem Grund steht ihnen der Jugendraum wie bisher am Freitagabend offen und ich werde sicher weiterhin mobil unterwegs sein. Ich bin natürlich offen für neue Angebote und Wünsche – bin gespannt und freue mich darauf. Das hält uns alle fit.

Du betreust für ToKJO auch die Kinder- und Jugendarbeit in Wynau. Wie kam hier das neue FunFood-Angebot zustande? Wie kam es an?

Während der «Offenen Turnhalle» ist mir immer wieder aufgefallen, dass die Bedürfnisse der Kinder in Wynau sehr unterschiedlich sind. Zum einen ist die Altersspanne in der Turnhalle sehr gross, zum andern sind die kulturellen Hintergründe der Kinder sehr vielfältig. Während eines Austauschgesprächs mit der Schulleitung kam die Idee auf, durch gemeinsames Kochen das Verständnis für die verschiedenen Hintergründe zu fördern und dabei verschiedene

Esskulturen kennenzulernen. Das FunFood-Angebot wird sehr gut besucht, es sind jeweils zwischen 12 bis 22 Kinder mit dabei – kleinere Schwierigkeiten sind da vorprogrammiert. Die Kinder brauchen eine sehr nahe Begleitung, um gemeinsam kochen zu können. Sie lernen noch, wie der Abwasch funktioniert und was es bedeutet, gemeinsam am Tisch zu sitzen und gemeinsam zu essen. Sicher konnten verschiedene Esskulturen schon angesprochen werden, für tiefere Gespräche braucht es jedoch noch etwas Zeit, allenfalls auch mehr Helferinnen und Helfer, die ebenfalls mit am Tisch sitzen.

Warum hast du dich in Wynau im vergangenen Jahr eher auf diese jüngeren Jugendlichen konzentriert?

Seit Wynau Mitglied bei ToKJO ist, gab es verschiedene Angebote, auch für ältere Jugendliche, diese nahmen aber selten an den Angeboten teil. Viele ältere Jugendliche verbringen ihre Freizeit nicht nur in Wynau. Gerade wenn sie beispielsweise in Langenthal oder Roggwil zur Schule gehen, erweitert und verlagert sich auch ihr Freundeskreis.

Mit den Angeboten für die Kinder bauen wir bereits früh eine Beziehung auf. Sie bleibt dann bestehen, wenn die Kinder älter sind und auch in Roggwil zur Schule gehen. Dort treffen sie dann wieder auf mich. Es gab beispielsweise schon Zeiten, da machten zur Hälfte jungen Wynauerinnen und Wynauer aktiv im Roggwiler Jugendteam mit.

Gemeinsam mit anderen Institutionen hast du den Wynauer Kindertag organisiert? Dein Fazit?

Ein gut besuchter Anlass mit vielen VerkäuferInnen und tollen Rückmeldungen – was will man mehr? Meiner Meinung nach war es ein starker Anlass, der unbedingt wieder durchgeführt werden muss. Der nächste Kindertag ist deshalb bereits schon in Planung.

Gut zu wissen! Auch das Wynauer FunSports- Angebot scheint ungebrochen beliebt. Kennst du das Erfolgsrezept?

Die Turnhalle ist ein Magnet. Besonders bei den Jungs. Sie möchten jede Woche Fussball spielen. Aber auch andere Spiele setzen sich durch und es gibt bereits gewisse Spiele, die wöchentlich, sozusagen als Tradition, gespielt werden. Das Erfolgsrezept ist einfach, steht auf drei Säulen: die offene Turnhalle, keine Anmeldung und das Mitspracherecht. Die Kinder und Jugendlichen können kommen und gehen, wann sie wollen, ihr Mitmachen bleibt unverbindlich und es besteht kein Leistungsdruck – das alles geniessen sie sehr.

Dein persönliches Wynauer Highlight im vergangenen Jahr?

Während des Sommers, als der mobile Treff offen war und die Streetsoccer-Anlage in Wynau stand, war ich gemeinsam mit Jelena Jankovic vor Ort. Da es sehr heiss war, entschieden wir uns, eine ausgedehnte Fussball-Pause einzulegen und gemeinsam ein Zvieri zu nehmen. Dabei erzählten die Kinder viel von der Schule und was sie in der Projektwoche gemacht haben. Einige haben im Wald eine Hütte gebaut und wollten uns diese gerne zeigen. Ich durfte ein Velo ausleihen und fuhr mit ihnen gemeinsam in den Wald, wo sie mir mit Stolz ihre Hütten präsentierten und mich herumführten. Für mich war das ein Highlight, da es mir zeigt, dass die Kinder mir vertrauen und gerne von sich aus über sich erzählen. Das ist schön, denn auch bei den Kindern steht für mich die Beziehungsarbeit im Mittelpunkt.

Sah das Programm letzten Sommer anders aus als im Winter?

Ja, im Sommer hatten wir den mobilen ToKJO- Jugendtreff in Wynau zu Gast. Mit Jonglierkiste, Fussball etc. haben wir jeweils am Mittwoch- und Freitagnachmittag rund ums Schulhausareal mit den Kindern gespielt und bei schlechtem Wetter auch mal einen Film- oder Gamenachmittag eingestreut. Im Winter stand am Mittwochnachmittag wie gewohnt die Turnhalle offen, mit Fussball, Sitzball und vielen weiteren Spielen.

Hast du vergangenes Jahr auch ältere Jugendliche erreicht?

In Wynau gibt es für die Jugendlichen die Möglichkeit, als Leiter FunSports mitzuhelfen. Mittlerweile sind es fünf junge Männer, die regelmässig dabei sind und den Kindern die Spiele erklären, anleiten und als Schiedsrichter fungieren. Natürlich habe ich auch während der Aufsuchenden Arbeit Jugendliche angetroffen, das war aber eher selten der Fall.

Gab es weitere Kooperationen mit anderen Institutionen?

Im vergangenen Jahr haben wir vor allem auch mit der Schule und mit verschiedenen lokalen Vereinen zusammengearbeitet. Beispielsweise hat jede Schulklasse das FunFood einmal besucht und ToKJO hatte die Möglichkeit, die Angebote am Elternabend vorzustellen. Wir wurden angefragt, um beim FriSaSo- Fest dabei zu sein und beim Kindertag mitzuwirken und auch am Wynauer Weihnachtsmarkt sind wir stets dabei. Ich bin sehr dankbar und froh, wie wir von ToKJO in Wynau wahrgenommen werden und dass gemeinsame Angebote erfolgreich realisiert werden können.

Wo hast du 2015 Handlungsbedarf gesehen, den du 2016 in deine Arbeit aufnehmen möchtest?

Ich würde diese Kooperationen gerne weiter ausbauen, sei dies mit Vereinen, Institutionen oder engagierten Eltern. Gerade beim FunFood kann es nicht schaden, wenn noch mehr Personen anwesend sind und mittragen helfen. Ich werde auch die lokalen Sportvereine einladen, ihre Angebote am Mittwochnachmittag im FunSports zu präsentieren.

An welchen Ort hat man dich in Wynau am häufigsten angetroffen?

Beim Schulhaus. Die Kinder treffen sich auch in der Freizeit dort. Rund um das Schulhaus hat es einen Spielplatz und viel Raum zum Fussballspielen. Das Areal ist ein wichtiger Treffpunkt.

Welche neuen Projekte warten im laufenden Jahr in Roggwil oder Wynau auf dich – und uns?

Seit letztem Herbst machen wir an der Primarschule in Roggwil jeden Mittwoch eine Pausenplatzanimation – während der grossen Pause. Dieses Angebot wird sicher weitergeführt und eventuell noch ausgebaut oder weiterentwickelt.

Auf welches Highlight freust du dich besonders….

Ich freue mich auf alle Angebote, Projekte, Veranstaltungen, bei welchen ich direkt bei und mit den Kinder und Jugendlichen sein kann, also nicht im Büro in Langenthal sitze.

Wo setzt du 2016 Prioritäten…

Bewährtes möchte ich beibehalten, um eine Konstanz in die Angebote zu bringen. Ich möchte aber auch Raum schaffen für neue Ideen und Angebote. Mein Ziel ist es, in den Gemeinden persönlich noch präsenter zu sein.

Gibt es Angebote, die wir vergeblich in deiner Planung suchen…

In Wynau werde ich im laufenden Jahr auf den mobilen Jugendtreff verzichten, aber natürlich trotzdem vor Ort sein. In Roggwil wird auf Partys verzichtet, dafür sollen spezielle Motto- oder Film-Abende Platz haben.

Gibt es einen Termin, den wir uns unbedingt merken müssen?

Der Kindertag wird in diesem Jahr wohl in Roggwil stattfinden, provisorisch ist dafür der 30. April vorgesehen. Sehen wir uns dort?

Jasmin Perren beantwortet im Jahresbericht die Fragen ausführlich

Ob in Thunstetten-Bützberg oder Aarwangen und Umgebung, wo die Walliserin mit Verve die Kinder- und Jugendarbeit von ToKJO betreut: Ihre Arbeit im Jahr 2015 sei voller kleiner Klippen und grosser Highlights gewesen. Das wird hoffentlich auch im 2016 so bleiben. Sagt Jasmin Perren.

Den ganzen Jahresbericht gibt es hier: Jahresberichte

ToKJO: Jasmin, du hast den Jugendtreff in Thunstetten- Bützberg 2015 auch am Mittwochnachmittag geöffnet. Geschah dies auf Wunsch der Kinder?

Jasmin Perren: So entstehen Angebote, die dann auch genutzt werden. Im Skilager und bei Besuchen in den Schulklassen hat sich gezeigt, dass die Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche in Thunstetten-Bützberg rar sind. Vor allem die 5.- und 6.-Klässlerinnen und -Klässler trugen ihr Bedürfnis nach einem neuen Angebot und eigenen Treffpunkt an mich heran. Am Freitagabend ist der Jugendtreff jeweils nur für Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse geöffnet und die Kinderanimation ist für die 5.- und 6.-Klässer schlicht nicht mehr interessant. Also habe ich beschlossen, den Jugendtreff am Mittwochnachmittag für diese Zielgruppe zu öffnen und zu reservieren.

Wie ist das Angebot denn angelaufen?

Gut, sehr gut sogar: Der neue Treff ist seit dem ersten Nachmittag sehr gut besucht. Die Besucherinnen und Besuchern zeigen viel Interesse an neuen Ideen und Projekten und sind voller Tatendrang, diese gemeinsam zu planen und umzusetzen. Momentan planen wir ein Sommerprojekt, das zwischen den Frühlings- und Herbstferien 2016 stattfinden wird. Mit einer Situationsanalyse werden die Bedürfnisse und Wünsche der Jugendlichen eruiert und dann gemeinsam mit ihnen auch umgesetzt.

Wie kam die Bützberger «Frouerundi» zustande?

Während unseren Besuchen in den Schulklassen wünschten sich die Mädchen ein eigenes Angebot. Mit der «Frouerundi» wurde ein Projekt ins Leben gerufen, das in einem geschützten Rahmen auf die Bedürfnisse und vor allem auf aktuelle Themen eingeht, welche die Mädchen beschäftigen. Ein Angebot, das sich ja auch schon in Langenthal als «Girls-Talk» und Mädchentreff bestens bewährt hat.

Was passiert an solchen Abenden?

Die Abende der «Frouerundi» werden unterschiedlich gestaltet. Nach einem ersten Schnupperabend, an dem das Projekt vorgestellt wurde, haben die interessierten Mädchen gemeinsam eine Quartalsplanung erstellt. Dabei wurde zwischen Girls-Talk und Aktivität unterschieden. Der Girls-Talk beinhaltet genderspezifische Themen, welche die Mädchen gerade beschäftigen. Dabei steht die Schweigepflicht der Teilnehmerinnen an höchster Stelle. Was in dieser Runde besprochen wird, wird nicht nach aussen getragen, ausser die direkt betroffenen Mädchen geben die Zustimmung dazu. Während den Aktivitätsabenden steht das gemeinsame Erlebnis im Vordergrund. Wir verbringen gemeinsam Zeit miteinander.

Was hat sich 2015 am Treff vom Freitagabend verändert?

Es hat sich viel verändert im letzten Jahr. Der Freitagabend ist wie schon gesagt Jugendlichen ab dem 7. Schuljahr vorbehalten. Als ich die Jugendarbeit in Thunstetten-Bützberg übernommen habe, waren die Jugendlichen zu Beginn eher zurückhaltend. An den ersten Abenden haben wir an der gemeinsamen Beziehung gearbeitet, eine wichtige Zeit, um einander kennen zu lernen und das nötige Vertrauen aufzubauen. Nach und nach wurde der Jugendtreff dann von mehr und mehr Jugendlichen besucht. Vor allem der «Töggelitisch» wird seither rege genutzt, es werden interne Turniere organisiert. Nebst den Jugendlichen, die den Treff regelmässig besuchen, schauen immer öfters Jugendliche aus anderen Gemeinden rein oder solche Besucherinnen und Besucher, die den Jugendtreff erst jetzt entdecken – und zu schätzen beginnen. Dies führt zu einer durchmischten Gruppe mit unzähligen Projektideen. Momentan arbeiten wir wie schon erwähnt gemeinsam an einem Sommerprojekt 2016. Ideen werden gesammelt und in die Planung aufgenommen.

Hast du auch Aufsuchende Arbeit geleistet? Wo hast du da Schwerpunkte gesetzt?

In der Aufsuchenden Jugendarbeit habe ich mich an den beliebten Treffpunkten der Jugendlichen orientiert. Diese habe ich immer wieder besucht, um kürzere oder auch längere Gespräche zu führen. Dabei stand für mich der Aufbau einer Beziehung zu den Jugendlichen im Vordergrund. Wir haben Themen wie Littering, Nachtruhestörung oder Nachbarskonflikte an- und besprochen und gemeinsam nach einer Lösung gesucht.

Welches war dein persönlicher Höhepunkt im vergangenen Jahr in Thunstetten-Bützberg?

Das Skilager! Ich durfte als Leiterin das Team des Jugendzentrums Thunstetten-Bützberg (JzTB) in die Lagerwoche begleiten. Am Rande des allgemeinen Tagesprogramms lernte ich die Kinder und Jugendlichen näher kennen. Ich konnte so eine gute Basis für meine Beziehungsarbeit nutzen. Da wir eine Woche lang zusammen «gelebt» haben, lernte ich die Kinder und Jugendlichen von einer sehr privaten Seite kennen. Wir haben gute wie schlechte Tage gemeinsam gemeistert. Diese Rahmenbedingungen eines Lagers sind optimal, um auch Kinder und Jugendliche zu erreichen, welche die ToKJO-Angebote (noch) nicht kennen oder nutzen.

Der Verein JzTB wurde ja dann formell aufgelöst. Wie beeinflusste das die Arbeit von ToKJO in der Gemeinde?

Wir pflegten eine enge Vernetzungsarbeit mit dem Jugendzentrum. Gegenseitige Unterstützung bei Projekten oder Anlässen – aber auch der informelle Austausch war uns sehr wichtig. Durch die Auflösung gehen einige Projekte und Angebote für Kinder und Jugendliche verloren. Um gut besuchte Projekte erhalten zu können, wurde an der letzten HV der JzTB entschieden, dass ToKJO ein Teil des restlichen Vereinsgeldes übertragen wird. Dieses soll zweckgebunden für das Skilager 2017 und den Ferienpass im Frühling 2016 eingesetzt werden. Die engagierten Mütter, die den Ferienpass lanciert haben, werden diesen weiterhin organisieren und durchführen. Ich stehe ihnen lediglich zur Unterstützung bei, zudem wird das Finanzielle neu über ToKJO geregelt. Das Skilager von Thunstetten- Bützberg wird wegen der intensiven und langen Planungs- und Organisationsphase 2016 ausgesetzt. Es wird 2017 wieder stattfinden. Die Woche wird dieselbe bleiben, der Ort und das Programm aber werden sich ein wenig wandeln.

Galt es andere Klippen zu meistern?

Die grösste Herausforderung war für mich persönlich die Übernahme der ToKJO-Arbeiten in der Gemeinde. Nebst dem Aufbau der Beziehungsarbeit zu den Jugendlichen, die viel Geduld und Zeit in Anspruch nahm, stand auch die Abklärung der Bedürfnisse und Wünsche aller Zielgruppen im Vordergrund.

Ein neuer Arbeitsort bedeutet auch immer, die Vernetzungsarbeit aufrecht zu erhalten oder neu aufzubauen. Es waren intensive aber spannende Monate.

Wie sieht dein Fazit 2015 für ToKJO in Thunstetten- Bützberg aus?

Wir haben viele neue Projekte gestartet, die alle auf sehr gute Resonanz stiessen. Gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen werden nun neue Projekte organisiert und umgesetzt. Man kann sich also auf ein weiteres Jahr mit neuen Projekten freuen.

Welche Projekte erwarten uns im laufenden Jahr?

Ein grosses Thema ist das Sommerprojekt, das gleich auch mein persönliches Highlight im 2016 wird. Die Jugendlichen sind engagiert an der Planung und Organisation beteiligt. Dazu kann ich heute nur soviel verraten: Wir arbeiten intensiv und höchst kreativ an einer genialen Beach-Lounge.

Wo setzt du 2016 deine persönlichen Prioritäten?

Ich werde meine Präsenz im öffentlichen Raum in den warmen Monaten deutlich erhöhen. Ich werde in Thunstetten-Bützberg bald öfters draussen anzutreffen sein – auch und gerade abends.

Gibt es hier Angebote, die wir vergeblich in deiner Planung suchen?

Es werden keine Angebote reduziert. Im Gegenteil: Die bestehenden Angebote werden ausgebaut und neue Projekte lanciert. Ich werde erst nach einem konstanten Jahr über Reduktionen der Angebote entscheiden.

Welchen Termin dürfen wir 2016 in Thunstetten- Bützberg nicht verpassen?

Den 21. Mai 2016. An diesem Tag findet das Seifenkistenrennen in Thunstetten-Bützberg statt. Mehr dazu bald an anderer Stelle.

Du vertrittst ToKJO auch im Gemeindeverbund Aarwangen-Bannwil-Schwarzhäusern. Mit Zentrum Aarwangen. Lief der Treff in Aarwangen auch im vergangenen Jahr erfolgreich?

Der Jugendtreff ist nach wie vor ein beliebter Treffpunkt für die Aarwangener Jugend. Im 2015 verzeichneten wir mittwochs und freitags eine konstante Besucherzahl von 25 bis 35 Jugendlichen. Dies ist sicherlich der konstanten Präsenz und Beziehungsarbeit zu verdanken, die ToKJO hier bisher geleistet hat und die wir aktuell sichern. Bei einer solch hohen Beteiligung mussten neue Regeln für den Treff, wie für den persönlichen Umgang untereinander gefunden und getroffen werden. Sie wurden schnell in den Alltag des Treffs eingebracht und sie werden von allen gut respektiert. Auch in Aarwangen sind der Töggelikasten, der Billardtisch und der Airhockeytisch die Highlights in allen Altersklassen. Immer wieder wurden spontane Turniere veranstaltet.

Rückblickend war das Jahr 2015 ein gutes und erfolgreiches Jahr. Viele neue Gesichter besuchten den Jugendtreff, die Jugendlichen haben sich engagiert mit ihren Ideen, Wünschen und Projekten eingebracht. Es entstand eine familiäre Atmosphäre im Treff: «Neulinge» wurden offen aufgenommen und integriert, unterschiedliche soziale Gruppen liessen sich so ohne Konflikte zusammenführen.

Welche neuen Angebote hast du 2015 in Aarwangen geschaffen? Wie fällt dein Fazit aus?

Der Jugendtreff steht nun auch am Freitagnachmittag offen, was auf grosse Resonanz stiess. Die Nachfrage nach einem Angebot am Freitagnachmittag ist nach wie vor vorhanden. Deshalb wird der offene Freitagnachmittag im laufenden 2016 als weiteres Grundangebot eingeführt. Der Nachmittag bietet einen zusätzlichen Rahmen, um Ideen, Wünsche und Bedürfnisse einzubringen und die Beziehungsarbeit zu den Jugendlichen zu vertiefen.

Im Frühling 2015 haben wir ein neues Sommerprojekt gezündet, das unter dem Motto «StreetArt» geführt wurde. Die Jugendlichen erhielten jeweils am Mittwochnachmittag die Chance, sich in unterschiedlichen Workshops zu beweisen. Zum Bespiel einen Rap schreiben, den Breakdance lernen oder Graffiti malen. Die ersten Workshops waren eher rar besucht, die Hemmschwelle vor den Gleichaltrigen zu rappen oder zu tanzen war vor allem für die Jungs zu hoch. Das Malen von Graffitis hingegen fand schnell Anklang bei unterschiedlichen Gruppierungen. In Zusammenarbeit mit der Schule durfte sogar eine Wand beim Schulschwimmbad Sonnhalde gestaltet werden. Mit unterschiedlichen Maltechniken wurde Schritt für Schritt ein Kunstwerk erschaffen. Auch Jugendliche, die kein Interesse am Mitgestalten hatten, nahmen dennoch am Angebot teil.

Das Sommerzelt, die Liegestühle und die Musikboxen waren fixer Teil des Events. Die Jugendlichen konnten sich so an einem zentralen Punkt treffen, mitreden und unterstützen. Nicht nur die stolzen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Projektes bestätigten uns, dass sich dieses Projekt gelohnt hat. Wir erhielten auch viele positive Rückmeldungen aus der Gemeinde, der Schule, der Bevölkerung und direkt von den Eltern.

Auch im Herbst haben wir aufgrund der durchgeführten Schulklassenbesuche ein neues Projekt lanciert. Wir setzten den allgemeinen Wunsch nach einem gemeinsamen Kochabend in die Tat um. Seit Oktober 2015 steht nun alle zwei Wochen das Projekt «Hobbykoch» im Angebot. Das heisst: Gemeinsam einkaufen, kochen und essen. Um die Selbständigkeit der Jugendlichen zu fördern, liegt der Lead jeweils bei den Jugendlichen selbst. Sie verteilen die Ämtli untereinander und bestimmen gemeinsam das aktuelle Menü. Das Projekt bietet zudem einen guten Rahmen, um die Jugendlichen an einen Tisch zu bringen, Gespräche zu führen und gemeinsame Erlebnisse zu schaffen.

Durch die Niederschwelligkeit, Freiwilligkeit und Offenheit der Projekte in der Offenen Jugendarbeit ist und bleibt jedes Projekt eine Gratwanderung. Sind die Nachfrage und die Motivation noch vorhanden? Das Risiko, dass sich die Bedürfnisse der Jugendlichen während der Planungsphase ändern, muss immer mit einberechnet werden. In der heutigen Zeit, die oft von sozialen Medien bestimmt ist und die Kommunikation untereinander viel einfacher und schneller funktioniert, ist die Gesellschaft sehr schnelllebig geworden. Das betrifft und beeinflusst auch die Jugendlichen. Was heute Morgen «in» ist, kann heute Abend schon wieder «out» sein. Wichtig für mich ist, dass unsere Angebote und Projekte stets flexibel den aktuellen Bedürfnissen angepasst werden können. Und vor allem, dass ich als Jugendarbeiterin genauso flexibel und spontan reagieren und entscheiden kann. Um die Motivation der Jugendlichen gewinnen und beibehalten zu können und den Anreiz der Angebote zu fördern, erscheint es mir wichtig, immer wieder für neue Überraschungen, auch kleinere Events wie Kinonachmittage, zu sorgen.

Wo lag 2015 im öffentlichen Raum von Aarwangen dein geografischer Schwerpunkt?

Dort, wo sich die Jugendlichen treffen. Beim Schulhaus Dorf. Mit seiner überdachten Arena bietet sich der Pausenhof als beliebter Treffpunkt an. Die Jugendlichen haben sich diesen sehr schnell angeeignet. Dies führte unweigerlich zu Konflikten mit anderen Nutzern des Platzes. Als sich die Situation nicht besserte und bei mir weiterhin Beschwerden wegen Littering und Vandalismus eingingen, setzte ich mich mit allen Beteiligten an einen runden Tisch, um die Anliegen und Bedürfnisse aller Direktbeteiligten zu klären und gemeinsam eine Lösung zu finden. Ich begleitete dabei die Jugendlichen anwaltschaftlich. Das Gespräch wurde von einem ToKJO-Kollegen geführt, der mit der Situation nicht so eng wie ich, vertraut war und somit eine neutrale Rolle einnehmen konnte. Nach diesem Gespräch hat sich die Lage sichtlich entspannt. Es wurden keine weiteren Beschwerden mehr deponiert. Die Jugendlichen zeigten sich sehr kooperativ. Sie halten sich an die gemeinsam getroffenen Abmachungen.

In der Nachbargemeinde Schwarzhäusern läuft der Jugendtreff quasi in eigener Regie. Wie sah dein Engagement konkret aus?

Der Jugendtreff in Schwarzhäusern wird von den Jugendlichen der Gemeinde selbständig geführt. Jeweils ein Jugendlicher wird als Anlaufperson gewählt, der auch die Verantwortung für den Schlüssel und die Kasse des Treffs hat.

Nach einem Informationsabend mit dem Gemeinderat und den Eltern, einigten wir uns gemeinsam mit den Jugendlichen darauf, dass wir von ToKJO jeweils am ersten Freitag des Monats einen Spezialanlass organisieren. Die Jugendlichen können vorab ihre Bedürfnisse und Wünsche bei mir melden, die wir dann gemeinsam umzusetzen versuchen. Damit auch an den restlichen Abenden eine Ansprechperson für die Jugendlichen vor Ort ist, konnten sich die Eltern in eine Aufsichtsliste eintragen. Das heisst nicht, dass die Eltern nun während des ganzen Abends vor Ort «aufpassen». Sie können je nach Bedarf spontane Besuche einstreuen. Aber ganz wichtig: Sie sind als Ansprechperson bei Notfällen und Konflikten jederzeit telefonisch erreichbar. Ich besuche den Jugendtreff abends regelmässig als Aufsuchende Jugendarbeiterin.

Du hast ToKJO mit deinen lokalen Angeboten auch an der Aarwangener Gewerbeausstellung präsentiert. Hat sich der Zusatzaufwand gelohnt?

Wie bei allen Angeboten achteten wir darauf, dass wir auch an der Gewerbeausstellung ein niederschwelliges Angebot umsetzen konnten. Wir haben mit dem Sommerzelt, einem Töggelikasten und der Jonglierkiste Kinder, Jugendliche und Erwachsene zum gemeinsamen Spiel und Spass angeregt. Das ist uns gut gelungen. Die Gewerbeausstellung bot der gesamten Fachstelle eine sinnvolle Plattform, um uns und unsere Projekte vorzustellen.

Schon bestehende Vernetzungen wurden gestärkt und neue Fäden gesponnen. Dies nicht nur in der Gemeinde Aarwangen, sondern auch weit über die Gemeindegrenzen hinaus.

Wir haben jene, die unsere Arbeit schon kennen und schätzen, mit unserem Auftritt bestimmt bestärkt, und bei allen, die uns noch nicht gekannt haben, einen guten ersten und neuen Eindruck hinterlassen. Der wird sicher nachhallen. Der an sich kleine Aufwand mit grosser Wirkung hat sich gelohnt.

Wie hat sich SundaySports in Aarwangen entwickelt?

Das Projekt SundaySports hat im letzten Jahr ein langfristiges Ziel der Fachstelle erreicht. Ein ehemaliger Jugendlicher übernahm die Leitung des Angebots. Er absolvierte zuvor den J&S-Kurs, den er auch in anderen Freizeitaktivitäten nutzen kann. Er ermöglichte uns dadurch eine wichtige Erweiterung des Sportangebots. Neue Turn- und Spielmöglichkeiten wurden ins SundaySports-Programm aufgenommen. Zudem können wir weiterhin auf eine Jugendliche aus einer Aussengemeinde zählen, die den jungen Mann aus Aarwangen in seiner Leitungsfunktion unterstützt. Natürlich bin ich weiterhin am Projekt beteiligt, ich werde an manchen Nachmittagen in der Turnhalle anzutreffen sein, dies jedoch ganz bewusst in meiner Rolle als Aufsuchende Jugendarbeiterin. Das Projekt ist aktuell in guten, jungen Händen.

Gab es die Kino-Anlässe 2015 noch?

Die Kinoabende, die bis im letzten Jahr unter dem Projekt «cineone» gelaufen sind, gibt es in dieser Form nicht mehr. Das Projekt wurde in den Jugendtreff integriert und wird als Spezialanlass im «Double A» durchgeführt. Dadurch können die Kinonachmittage spontaner lanciert werden und die Möglichkeit bleibt bestehen, den normalen Treffbetrieb weiterzuführen.

Die Jugendlichen können sich jetzt auch im Jugendtreff verabreden, ohne am Kinoanlass teilzunehmen.

Welches war dein Aarwangener Highlight 2015?

Das besondere Highlight gibt es für mich nicht in der Gemeinde Aarwangen. Jedes Projekt, jedes Angebot, aber auch jeder Anlass hat seine eigenen kleinen und speziellen Momente, die mir gut in Erinnerungen bleiben. Die Nachmittage, an denen der Jugendtreff über 30 Besuchende zählte, was für viel Lärm und Trubel sorgte, aber wo jeweils in friedlicher Atmosphäre miteinander geredet, getöggelet, Billard gespielt oder Musik aufgelegt wurde. Oder Nachmittage, an denen wir an der Aare entlang Aufsuchende Jugendarbeit machten und dort auf Jugendliche trafen, die später mit uns gemeinsam eine Glacé essen gingen. Kinoabende, die ich gemeinsam mit den Jugendlichen organisiert habe und an denen jede Menge gelacht wurde. Alles kleine und grosse Highlights.

Übrigens: Auch an sich negative und schwierige Situationen können letztlich zu schönen Momenten führen. Ich denke da etwa an den einen oder anderen Konflikt, der von den Jugendlichen gemeinsam und kooperativ gelöst wurde. Auch bei der Umgestaltung des Jugendtreffs konnte ich auf viele helfende Hände zählen, auf viele gute Ideen, die eingebracht wurden. Jeder Händeschlag mit den Worten «Toller Nachmittag gsy», jedes Dankeschön oder jedes noch so kleine Lächeln in den Gesichtern der Jugendlichen in meiner täglichen Arbeit freut mich. All diese kleinen Momente zusammen ergeben mein Aarwangen-Highlight 2015.

Welche Projekte erwarten uns im kommenden Jahr in Aarwangen?

Die bereits bestehenden Projekte werden sicherlich bis im Sommer weiterlaufen. Danach werden wir eine erste Evaluation durchführen und Änderungen, Verbesserungen oder Erweiterungen anbringen.

Auf welches Ereignis im laufenden 2016 freust du dich besonders?

Auf die Sommersaison. Um einen zentralen Treffpunkt für die Jugendlichen zu schaffen, stellen wir den mobilen Jugendtreff-Wagen von ToKJO auf dem Schulhausplatz Sonnhalde. Der Wagen wir in Zusammenarbeit mit der Schule im Werkunterricht von Jugendlichen repariert, neu gestrichen und auch im Inneren umgestaltet. Nach den Frühlingsferien wird der Wagen dann als Jugendtreff genutzt. Jeweils am Freitagnachmittag werden Angebote lanciert. Auch abends können Aktivitäten stattfinden – je nach Nachfrage und Bedürfnis der Jugendlichen. Sicherlich wird die Fussball-EM mit Live-Übertragungen miteinbezogen, unsere Streetsoccer-Anlage ist Teil dieses ToKJO-Sommercamps. Bereits bestehende Projekte wie der «Hobbykoch» werden zum Wagen verlegt. Gekocht wird dort unter freiem Himmel. Die genauen Öffnungszeiten des mobilen Jugentreffs lasse ich heute noch bewusst offen. Die Jugendlichen sollen sie selbst bestimmen können. Sie wollen und werden hier die Möglichkeit erhalten, sich in eigener Regie nach ihren Wünschen und Bedürfnissen auszuleben und weiterzuentwickeln. Dass das nicht ohne gemeinsam gesetzte Regeln geht, versteht sich von selbst.

Wo setzt du 2016 deine Prioritäten?

2016 ist mir die Beziehungsarbeit zu den 7.-Klässlerinnen und -Klässlern sehr wichtig. Die entsprechenden Projekte sollen vor allem für die Jugendlichen und von ihnen gestaltet werden. Sie sind meine primäre Zielgruppe der nächsten Jahre.

Welchen Termin müssen wir uns für Aarwangen unbedingt merken?

Jeweils am Freitagnachmittag, nach den Frühlingsferien. Beim Schulhaus Sonnhalde. Mindestens dann ist der mobile Jugendtreff von 15 bis 18 Uhr fix geöffnet. Vorbeischauen lohnt sich bestimmt.

Joël Bur hat 2015 als Praktikant viele Facetten von ToKJO erlebt und Angebote mitgetragen.

Die Neuausrichtung und Neueröffnung des Langenthaler Jugendtreffs ist eine davon. Im Alltag aller ToKJO-Mitarbeitenden liegen Höhen und Tiefen, Herausforderungen und Highlights nicht selten nah beieinander. Er stellt sich im Jahresbericht 2016 einigen Fragen.

Den ganzen Jahresbericht gibt es hier: Jahresberichte

ToKJO: Wie hat sich der Langenthaler Jugendtreff letztes Jahr aus deiner Sicht des Praktikanten entwickelt?

Joël Bur: Der umgebaute Treff kam bei den Jugendlichen gut an und so hat die Wiedereröffnung des Treffs etwas frischen Wind mit sich gebracht. Seither ist der Treff gut besucht und die Beziehungsarbeit ist in vollem Gange.

Der Treff wurde verändert. Wie genau?

Der Treff wurde mit einem neuen Konzept wiedereröffnet. Das Spezielle daran ist, dass den Jugendlichen jetzt ganz bewusst das ganze Haus offen stehen soll. Das heisst: Das Haus gehört primär den Jugendlichen, allfällige Fremd-Vermietungen von Räumen sind zweitrangig. Damit signalisieren wir den Fokus unserer Arbeit und bieten den Jugendlichen ein Haus, das sie quasi ihr Eigen nennen können. Dadurch, dass das ganze Haus offen ist, finden die Jugendlichen auch bei hohen BesucherInnenzahlen jeweils einen Rückzugsort, somit haben hier verschiedene «Cliquen» nebeneinander und gleichzeitig Platz. Im Treff selber gibt es neu eine Chill-Ecke, die gerne und oft genutzt wird. Neu hat es auch Hängematten, einen neuen Töggelikasten und eine TV-Ecke samt Playstation für alle Konsumwütigen. Zudem wurde der alte Boxsack durch eine neue Schaukel ersetzt, die bestens zur allgemeinen Wohlfühlatmosphäre beiträgt.

Das zahlt sich alles aus: Seit Ende 2015 nutzen stets etwa 15 bis 20 Jugendliche den Langenthaler Treff – Tendenz steigend. Die Jugendlichen suchen den Kontakt, spielen, tanzen und machen «Musik». Dies sind jedes Mal schöne und lustige Momente, die ich als wiederkehrende Highlights sehe.

Ein gutes Stichwort. Gibt es noch andere persönliche Highlights im vergangenen Jahr?

Ja klar. Dazu gehören sicher jene Tage, an denen ich mit der Kinderanimation von ToKJO und dem Spielwagen unterwegs sein durfte, aber auch die guten, spannenden und manchmal auch erschreckenden Momente im und um den Kulturstall. Prägend war sicher mein Mitwirken im Auszeit-Projekt, das für mich sehr spannend und gehaltvoll ist. Diese Begleitung der

Jugendlichen, die sich in einer schwierigen Phase befinden, stellt für alle Direktbeteiligten nicht selten eine grosse Herausforderung dar. Die kann einen bei gutem Gelingen umso mehr erfreuen und erfüllen. Wunderbar natürlich auch, dass ich die WärchBar von Jasmin übernehmen darf und so 2016 noch mehr direkt mit den Kindern und Jugendlichen arbeiten werde.

Welche Projekte erwarten uns und dich im kommenden Jahr?

Die WärchBar, den Seifenkistenbau, die Streetsoccer- Tournée, die Begleitung des AusZeit-Projekts, verschiedene kleinere Projekte wie Aufklärung an Schulen, FIFA-Turniere, usw.

Auf welche Aktivität freust du dich besonders?

Auf all jene Teams, die in der WärchBar ihre Seifenkisten bauen werden. Und die dann damit in ihren Kisten tollkühn und wagemutig zum ersten regionalen ToKJO- Seifenkistenrennen antreten werden.

Wo setzt du 2016 deine persönlichen ToKJO- Prioritäten?

Streetsoccer und WärchBar, das sind zwei sehr spannende und umfangreiche Projekte, die viel Zeit in Anspruch nehmen werden. Nebst der Freude, die mir diese Angebote bereiten, werde ich viel dafür tun müssen. Neben diesen Schwerpunkt-Projekten werde ich mich noch auf den Jugendtreff fokussieren. Ich will ihn in Schwung und die Jugendlichen mit guter Front- und Beziehungsarbeit bei Laune und bei der Stange halten. Man sieht: für genügend Herausforderungen ist auch 2016 gut gesorgt.

Gibt es Angebote, die wir vergeblich in deiner Planung suchen?

Die JobBörse von ToKJO, die ich eigentlich gerne übernehmen wollte. Da ich aber noch studiere und ab Februar bei ToKJO eine 50%-Stelle habe, wurde es dafür zeitlich schlicht zu eng. Jetzt betreut meine Kollegin Lea Kyburz die JobBörse als neue Fachperson im Jugendtreff Langenthal.

Gibt es einen bestimmten Termin, den wir unter keinen Umständen verpassen dürfen?

Wie schon geschwärmt: Ab Mitte Februar werden die Seifenkisten gebaut, am Sonntag, 21. Mai 2016, starten sie dann ab Schloss Thunstetten zum Rennen. Der 21. Mai wird also ganz bestimmt ein Highlight des Jahres werden.