Jasmin Perren beantwortet im Jahresbericht die Fragen ausführlich

Ob in Thunstetten-Bützberg oder Aarwangen und Umgebung, wo die Walliserin mit Verve die Kinder- und Jugendarbeit von ToKJO betreut: Ihre Arbeit im Jahr 2015 sei voller kleiner Klippen und grosser Highlights gewesen. Das wird hoffentlich auch im 2016 so bleiben. Sagt Jasmin Perren.

Den ganzen Jahresbericht gibt es hier: Jahresberichte

ToKJO: Jasmin, du hast den Jugendtreff in Thunstetten- Bützberg 2015 auch am Mittwochnachmittag geöffnet. Geschah dies auf Wunsch der Kinder?

Jasmin Perren: So entstehen Angebote, die dann auch genutzt werden. Im Skilager und bei Besuchen in den Schulklassen hat sich gezeigt, dass die Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche in Thunstetten-Bützberg rar sind. Vor allem die 5.- und 6.-Klässlerinnen und -Klässler trugen ihr Bedürfnis nach einem neuen Angebot und eigenen Treffpunkt an mich heran. Am Freitagabend ist der Jugendtreff jeweils nur für Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse geöffnet und die Kinderanimation ist für die 5.- und 6.-Klässer schlicht nicht mehr interessant. Also habe ich beschlossen, den Jugendtreff am Mittwochnachmittag für diese Zielgruppe zu öffnen und zu reservieren.

Wie ist das Angebot denn angelaufen?

Gut, sehr gut sogar: Der neue Treff ist seit dem ersten Nachmittag sehr gut besucht. Die Besucherinnen und Besuchern zeigen viel Interesse an neuen Ideen und Projekten und sind voller Tatendrang, diese gemeinsam zu planen und umzusetzen. Momentan planen wir ein Sommerprojekt, das zwischen den Frühlings- und Herbstferien 2016 stattfinden wird. Mit einer Situationsanalyse werden die Bedürfnisse und Wünsche der Jugendlichen eruiert und dann gemeinsam mit ihnen auch umgesetzt.

Wie kam die Bützberger «Frouerundi» zustande?

Während unseren Besuchen in den Schulklassen wünschten sich die Mädchen ein eigenes Angebot. Mit der «Frouerundi» wurde ein Projekt ins Leben gerufen, das in einem geschützten Rahmen auf die Bedürfnisse und vor allem auf aktuelle Themen eingeht, welche die Mädchen beschäftigen. Ein Angebot, das sich ja auch schon in Langenthal als «Girls-Talk» und Mädchentreff bestens bewährt hat.

Was passiert an solchen Abenden?

Die Abende der «Frouerundi» werden unterschiedlich gestaltet. Nach einem ersten Schnupperabend, an dem das Projekt vorgestellt wurde, haben die interessierten Mädchen gemeinsam eine Quartalsplanung erstellt. Dabei wurde zwischen Girls-Talk und Aktivität unterschieden. Der Girls-Talk beinhaltet genderspezifische Themen, welche die Mädchen gerade beschäftigen. Dabei steht die Schweigepflicht der Teilnehmerinnen an höchster Stelle. Was in dieser Runde besprochen wird, wird nicht nach aussen getragen, ausser die direkt betroffenen Mädchen geben die Zustimmung dazu. Während den Aktivitätsabenden steht das gemeinsame Erlebnis im Vordergrund. Wir verbringen gemeinsam Zeit miteinander.

Was hat sich 2015 am Treff vom Freitagabend verändert?

Es hat sich viel verändert im letzten Jahr. Der Freitagabend ist wie schon gesagt Jugendlichen ab dem 7. Schuljahr vorbehalten. Als ich die Jugendarbeit in Thunstetten-Bützberg übernommen habe, waren die Jugendlichen zu Beginn eher zurückhaltend. An den ersten Abenden haben wir an der gemeinsamen Beziehung gearbeitet, eine wichtige Zeit, um einander kennen zu lernen und das nötige Vertrauen aufzubauen. Nach und nach wurde der Jugendtreff dann von mehr und mehr Jugendlichen besucht. Vor allem der «Töggelitisch» wird seither rege genutzt, es werden interne Turniere organisiert. Nebst den Jugendlichen, die den Treff regelmässig besuchen, schauen immer öfters Jugendliche aus anderen Gemeinden rein oder solche Besucherinnen und Besucher, die den Jugendtreff erst jetzt entdecken – und zu schätzen beginnen. Dies führt zu einer durchmischten Gruppe mit unzähligen Projektideen. Momentan arbeiten wir wie schon erwähnt gemeinsam an einem Sommerprojekt 2016. Ideen werden gesammelt und in die Planung aufgenommen.

Hast du auch Aufsuchende Arbeit geleistet? Wo hast du da Schwerpunkte gesetzt?

In der Aufsuchenden Jugendarbeit habe ich mich an den beliebten Treffpunkten der Jugendlichen orientiert. Diese habe ich immer wieder besucht, um kürzere oder auch längere Gespräche zu führen. Dabei stand für mich der Aufbau einer Beziehung zu den Jugendlichen im Vordergrund. Wir haben Themen wie Littering, Nachtruhestörung oder Nachbarskonflikte an- und besprochen und gemeinsam nach einer Lösung gesucht.

Welches war dein persönlicher Höhepunkt im vergangenen Jahr in Thunstetten-Bützberg?

Das Skilager! Ich durfte als Leiterin das Team des Jugendzentrums Thunstetten-Bützberg (JzTB) in die Lagerwoche begleiten. Am Rande des allgemeinen Tagesprogramms lernte ich die Kinder und Jugendlichen näher kennen. Ich konnte so eine gute Basis für meine Beziehungsarbeit nutzen. Da wir eine Woche lang zusammen «gelebt» haben, lernte ich die Kinder und Jugendlichen von einer sehr privaten Seite kennen. Wir haben gute wie schlechte Tage gemeinsam gemeistert. Diese Rahmenbedingungen eines Lagers sind optimal, um auch Kinder und Jugendliche zu erreichen, welche die ToKJO-Angebote (noch) nicht kennen oder nutzen.

Der Verein JzTB wurde ja dann formell aufgelöst. Wie beeinflusste das die Arbeit von ToKJO in der Gemeinde?

Wir pflegten eine enge Vernetzungsarbeit mit dem Jugendzentrum. Gegenseitige Unterstützung bei Projekten oder Anlässen – aber auch der informelle Austausch war uns sehr wichtig. Durch die Auflösung gehen einige Projekte und Angebote für Kinder und Jugendliche verloren. Um gut besuchte Projekte erhalten zu können, wurde an der letzten HV der JzTB entschieden, dass ToKJO ein Teil des restlichen Vereinsgeldes übertragen wird. Dieses soll zweckgebunden für das Skilager 2017 und den Ferienpass im Frühling 2016 eingesetzt werden. Die engagierten Mütter, die den Ferienpass lanciert haben, werden diesen weiterhin organisieren und durchführen. Ich stehe ihnen lediglich zur Unterstützung bei, zudem wird das Finanzielle neu über ToKJO geregelt. Das Skilager von Thunstetten- Bützberg wird wegen der intensiven und langen Planungs- und Organisationsphase 2016 ausgesetzt. Es wird 2017 wieder stattfinden. Die Woche wird dieselbe bleiben, der Ort und das Programm aber werden sich ein wenig wandeln.

Galt es andere Klippen zu meistern?

Die grösste Herausforderung war für mich persönlich die Übernahme der ToKJO-Arbeiten in der Gemeinde. Nebst dem Aufbau der Beziehungsarbeit zu den Jugendlichen, die viel Geduld und Zeit in Anspruch nahm, stand auch die Abklärung der Bedürfnisse und Wünsche aller Zielgruppen im Vordergrund.

Ein neuer Arbeitsort bedeutet auch immer, die Vernetzungsarbeit aufrecht zu erhalten oder neu aufzubauen. Es waren intensive aber spannende Monate.

Wie sieht dein Fazit 2015 für ToKJO in Thunstetten- Bützberg aus?

Wir haben viele neue Projekte gestartet, die alle auf sehr gute Resonanz stiessen. Gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen werden nun neue Projekte organisiert und umgesetzt. Man kann sich also auf ein weiteres Jahr mit neuen Projekten freuen.

Welche Projekte erwarten uns im laufenden Jahr?

Ein grosses Thema ist das Sommerprojekt, das gleich auch mein persönliches Highlight im 2016 wird. Die Jugendlichen sind engagiert an der Planung und Organisation beteiligt. Dazu kann ich heute nur soviel verraten: Wir arbeiten intensiv und höchst kreativ an einer genialen Beach-Lounge.

Wo setzt du 2016 deine persönlichen Prioritäten?

Ich werde meine Präsenz im öffentlichen Raum in den warmen Monaten deutlich erhöhen. Ich werde in Thunstetten-Bützberg bald öfters draussen anzutreffen sein – auch und gerade abends.

Gibt es hier Angebote, die wir vergeblich in deiner Planung suchen?

Es werden keine Angebote reduziert. Im Gegenteil: Die bestehenden Angebote werden ausgebaut und neue Projekte lanciert. Ich werde erst nach einem konstanten Jahr über Reduktionen der Angebote entscheiden.

Welchen Termin dürfen wir 2016 in Thunstetten- Bützberg nicht verpassen?

Den 21. Mai 2016. An diesem Tag findet das Seifenkistenrennen in Thunstetten-Bützberg statt. Mehr dazu bald an anderer Stelle.

Du vertrittst ToKJO auch im Gemeindeverbund Aarwangen-Bannwil-Schwarzhäusern. Mit Zentrum Aarwangen. Lief der Treff in Aarwangen auch im vergangenen Jahr erfolgreich?

Der Jugendtreff ist nach wie vor ein beliebter Treffpunkt für die Aarwangener Jugend. Im 2015 verzeichneten wir mittwochs und freitags eine konstante Besucherzahl von 25 bis 35 Jugendlichen. Dies ist sicherlich der konstanten Präsenz und Beziehungsarbeit zu verdanken, die ToKJO hier bisher geleistet hat und die wir aktuell sichern. Bei einer solch hohen Beteiligung mussten neue Regeln für den Treff, wie für den persönlichen Umgang untereinander gefunden und getroffen werden. Sie wurden schnell in den Alltag des Treffs eingebracht und sie werden von allen gut respektiert. Auch in Aarwangen sind der Töggelikasten, der Billardtisch und der Airhockeytisch die Highlights in allen Altersklassen. Immer wieder wurden spontane Turniere veranstaltet.

Rückblickend war das Jahr 2015 ein gutes und erfolgreiches Jahr. Viele neue Gesichter besuchten den Jugendtreff, die Jugendlichen haben sich engagiert mit ihren Ideen, Wünschen und Projekten eingebracht. Es entstand eine familiäre Atmosphäre im Treff: «Neulinge» wurden offen aufgenommen und integriert, unterschiedliche soziale Gruppen liessen sich so ohne Konflikte zusammenführen.

Welche neuen Angebote hast du 2015 in Aarwangen geschaffen? Wie fällt dein Fazit aus?

Der Jugendtreff steht nun auch am Freitagnachmittag offen, was auf grosse Resonanz stiess. Die Nachfrage nach einem Angebot am Freitagnachmittag ist nach wie vor vorhanden. Deshalb wird der offene Freitagnachmittag im laufenden 2016 als weiteres Grundangebot eingeführt. Der Nachmittag bietet einen zusätzlichen Rahmen, um Ideen, Wünsche und Bedürfnisse einzubringen und die Beziehungsarbeit zu den Jugendlichen zu vertiefen.

Im Frühling 2015 haben wir ein neues Sommerprojekt gezündet, das unter dem Motto «StreetArt» geführt wurde. Die Jugendlichen erhielten jeweils am Mittwochnachmittag die Chance, sich in unterschiedlichen Workshops zu beweisen. Zum Bespiel einen Rap schreiben, den Breakdance lernen oder Graffiti malen. Die ersten Workshops waren eher rar besucht, die Hemmschwelle vor den Gleichaltrigen zu rappen oder zu tanzen war vor allem für die Jungs zu hoch. Das Malen von Graffitis hingegen fand schnell Anklang bei unterschiedlichen Gruppierungen. In Zusammenarbeit mit der Schule durfte sogar eine Wand beim Schulschwimmbad Sonnhalde gestaltet werden. Mit unterschiedlichen Maltechniken wurde Schritt für Schritt ein Kunstwerk erschaffen. Auch Jugendliche, die kein Interesse am Mitgestalten hatten, nahmen dennoch am Angebot teil.

Das Sommerzelt, die Liegestühle und die Musikboxen waren fixer Teil des Events. Die Jugendlichen konnten sich so an einem zentralen Punkt treffen, mitreden und unterstützen. Nicht nur die stolzen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Projektes bestätigten uns, dass sich dieses Projekt gelohnt hat. Wir erhielten auch viele positive Rückmeldungen aus der Gemeinde, der Schule, der Bevölkerung und direkt von den Eltern.

Auch im Herbst haben wir aufgrund der durchgeführten Schulklassenbesuche ein neues Projekt lanciert. Wir setzten den allgemeinen Wunsch nach einem gemeinsamen Kochabend in die Tat um. Seit Oktober 2015 steht nun alle zwei Wochen das Projekt «Hobbykoch» im Angebot. Das heisst: Gemeinsam einkaufen, kochen und essen. Um die Selbständigkeit der Jugendlichen zu fördern, liegt der Lead jeweils bei den Jugendlichen selbst. Sie verteilen die Ämtli untereinander und bestimmen gemeinsam das aktuelle Menü. Das Projekt bietet zudem einen guten Rahmen, um die Jugendlichen an einen Tisch zu bringen, Gespräche zu führen und gemeinsame Erlebnisse zu schaffen.

Durch die Niederschwelligkeit, Freiwilligkeit und Offenheit der Projekte in der Offenen Jugendarbeit ist und bleibt jedes Projekt eine Gratwanderung. Sind die Nachfrage und die Motivation noch vorhanden? Das Risiko, dass sich die Bedürfnisse der Jugendlichen während der Planungsphase ändern, muss immer mit einberechnet werden. In der heutigen Zeit, die oft von sozialen Medien bestimmt ist und die Kommunikation untereinander viel einfacher und schneller funktioniert, ist die Gesellschaft sehr schnelllebig geworden. Das betrifft und beeinflusst auch die Jugendlichen. Was heute Morgen «in» ist, kann heute Abend schon wieder «out» sein. Wichtig für mich ist, dass unsere Angebote und Projekte stets flexibel den aktuellen Bedürfnissen angepasst werden können. Und vor allem, dass ich als Jugendarbeiterin genauso flexibel und spontan reagieren und entscheiden kann. Um die Motivation der Jugendlichen gewinnen und beibehalten zu können und den Anreiz der Angebote zu fördern, erscheint es mir wichtig, immer wieder für neue Überraschungen, auch kleinere Events wie Kinonachmittage, zu sorgen.

Wo lag 2015 im öffentlichen Raum von Aarwangen dein geografischer Schwerpunkt?

Dort, wo sich die Jugendlichen treffen. Beim Schulhaus Dorf. Mit seiner überdachten Arena bietet sich der Pausenhof als beliebter Treffpunkt an. Die Jugendlichen haben sich diesen sehr schnell angeeignet. Dies führte unweigerlich zu Konflikten mit anderen Nutzern des Platzes. Als sich die Situation nicht besserte und bei mir weiterhin Beschwerden wegen Littering und Vandalismus eingingen, setzte ich mich mit allen Beteiligten an einen runden Tisch, um die Anliegen und Bedürfnisse aller Direktbeteiligten zu klären und gemeinsam eine Lösung zu finden. Ich begleitete dabei die Jugendlichen anwaltschaftlich. Das Gespräch wurde von einem ToKJO-Kollegen geführt, der mit der Situation nicht so eng wie ich, vertraut war und somit eine neutrale Rolle einnehmen konnte. Nach diesem Gespräch hat sich die Lage sichtlich entspannt. Es wurden keine weiteren Beschwerden mehr deponiert. Die Jugendlichen zeigten sich sehr kooperativ. Sie halten sich an die gemeinsam getroffenen Abmachungen.

In der Nachbargemeinde Schwarzhäusern läuft der Jugendtreff quasi in eigener Regie. Wie sah dein Engagement konkret aus?

Der Jugendtreff in Schwarzhäusern wird von den Jugendlichen der Gemeinde selbständig geführt. Jeweils ein Jugendlicher wird als Anlaufperson gewählt, der auch die Verantwortung für den Schlüssel und die Kasse des Treffs hat.

Nach einem Informationsabend mit dem Gemeinderat und den Eltern, einigten wir uns gemeinsam mit den Jugendlichen darauf, dass wir von ToKJO jeweils am ersten Freitag des Monats einen Spezialanlass organisieren. Die Jugendlichen können vorab ihre Bedürfnisse und Wünsche bei mir melden, die wir dann gemeinsam umzusetzen versuchen. Damit auch an den restlichen Abenden eine Ansprechperson für die Jugendlichen vor Ort ist, konnten sich die Eltern in eine Aufsichtsliste eintragen. Das heisst nicht, dass die Eltern nun während des ganzen Abends vor Ort «aufpassen». Sie können je nach Bedarf spontane Besuche einstreuen. Aber ganz wichtig: Sie sind als Ansprechperson bei Notfällen und Konflikten jederzeit telefonisch erreichbar. Ich besuche den Jugendtreff abends regelmässig als Aufsuchende Jugendarbeiterin.

Du hast ToKJO mit deinen lokalen Angeboten auch an der Aarwangener Gewerbeausstellung präsentiert. Hat sich der Zusatzaufwand gelohnt?

Wie bei allen Angeboten achteten wir darauf, dass wir auch an der Gewerbeausstellung ein niederschwelliges Angebot umsetzen konnten. Wir haben mit dem Sommerzelt, einem Töggelikasten und der Jonglierkiste Kinder, Jugendliche und Erwachsene zum gemeinsamen Spiel und Spass angeregt. Das ist uns gut gelungen. Die Gewerbeausstellung bot der gesamten Fachstelle eine sinnvolle Plattform, um uns und unsere Projekte vorzustellen.

Schon bestehende Vernetzungen wurden gestärkt und neue Fäden gesponnen. Dies nicht nur in der Gemeinde Aarwangen, sondern auch weit über die Gemeindegrenzen hinaus.

Wir haben jene, die unsere Arbeit schon kennen und schätzen, mit unserem Auftritt bestimmt bestärkt, und bei allen, die uns noch nicht gekannt haben, einen guten ersten und neuen Eindruck hinterlassen. Der wird sicher nachhallen. Der an sich kleine Aufwand mit grosser Wirkung hat sich gelohnt.

Wie hat sich SundaySports in Aarwangen entwickelt?

Das Projekt SundaySports hat im letzten Jahr ein langfristiges Ziel der Fachstelle erreicht. Ein ehemaliger Jugendlicher übernahm die Leitung des Angebots. Er absolvierte zuvor den J&S-Kurs, den er auch in anderen Freizeitaktivitäten nutzen kann. Er ermöglichte uns dadurch eine wichtige Erweiterung des Sportangebots. Neue Turn- und Spielmöglichkeiten wurden ins SundaySports-Programm aufgenommen. Zudem können wir weiterhin auf eine Jugendliche aus einer Aussengemeinde zählen, die den jungen Mann aus Aarwangen in seiner Leitungsfunktion unterstützt. Natürlich bin ich weiterhin am Projekt beteiligt, ich werde an manchen Nachmittagen in der Turnhalle anzutreffen sein, dies jedoch ganz bewusst in meiner Rolle als Aufsuchende Jugendarbeiterin. Das Projekt ist aktuell in guten, jungen Händen.

Gab es die Kino-Anlässe 2015 noch?

Die Kinoabende, die bis im letzten Jahr unter dem Projekt «cineone» gelaufen sind, gibt es in dieser Form nicht mehr. Das Projekt wurde in den Jugendtreff integriert und wird als Spezialanlass im «Double A» durchgeführt. Dadurch können die Kinonachmittage spontaner lanciert werden und die Möglichkeit bleibt bestehen, den normalen Treffbetrieb weiterzuführen.

Die Jugendlichen können sich jetzt auch im Jugendtreff verabreden, ohne am Kinoanlass teilzunehmen.

Welches war dein Aarwangener Highlight 2015?

Das besondere Highlight gibt es für mich nicht in der Gemeinde Aarwangen. Jedes Projekt, jedes Angebot, aber auch jeder Anlass hat seine eigenen kleinen und speziellen Momente, die mir gut in Erinnerungen bleiben. Die Nachmittage, an denen der Jugendtreff über 30 Besuchende zählte, was für viel Lärm und Trubel sorgte, aber wo jeweils in friedlicher Atmosphäre miteinander geredet, getöggelet, Billard gespielt oder Musik aufgelegt wurde. Oder Nachmittage, an denen wir an der Aare entlang Aufsuchende Jugendarbeit machten und dort auf Jugendliche trafen, die später mit uns gemeinsam eine Glacé essen gingen. Kinoabende, die ich gemeinsam mit den Jugendlichen organisiert habe und an denen jede Menge gelacht wurde. Alles kleine und grosse Highlights.

Übrigens: Auch an sich negative und schwierige Situationen können letztlich zu schönen Momenten führen. Ich denke da etwa an den einen oder anderen Konflikt, der von den Jugendlichen gemeinsam und kooperativ gelöst wurde. Auch bei der Umgestaltung des Jugendtreffs konnte ich auf viele helfende Hände zählen, auf viele gute Ideen, die eingebracht wurden. Jeder Händeschlag mit den Worten «Toller Nachmittag gsy», jedes Dankeschön oder jedes noch so kleine Lächeln in den Gesichtern der Jugendlichen in meiner täglichen Arbeit freut mich. All diese kleinen Momente zusammen ergeben mein Aarwangen-Highlight 2015.

Welche Projekte erwarten uns im kommenden Jahr in Aarwangen?

Die bereits bestehenden Projekte werden sicherlich bis im Sommer weiterlaufen. Danach werden wir eine erste Evaluation durchführen und Änderungen, Verbesserungen oder Erweiterungen anbringen.

Auf welches Ereignis im laufenden 2016 freust du dich besonders?

Auf die Sommersaison. Um einen zentralen Treffpunkt für die Jugendlichen zu schaffen, stellen wir den mobilen Jugendtreff-Wagen von ToKJO auf dem Schulhausplatz Sonnhalde. Der Wagen wir in Zusammenarbeit mit der Schule im Werkunterricht von Jugendlichen repariert, neu gestrichen und auch im Inneren umgestaltet. Nach den Frühlingsferien wird der Wagen dann als Jugendtreff genutzt. Jeweils am Freitagnachmittag werden Angebote lanciert. Auch abends können Aktivitäten stattfinden – je nach Nachfrage und Bedürfnis der Jugendlichen. Sicherlich wird die Fussball-EM mit Live-Übertragungen miteinbezogen, unsere Streetsoccer-Anlage ist Teil dieses ToKJO-Sommercamps. Bereits bestehende Projekte wie der «Hobbykoch» werden zum Wagen verlegt. Gekocht wird dort unter freiem Himmel. Die genauen Öffnungszeiten des mobilen Jugentreffs lasse ich heute noch bewusst offen. Die Jugendlichen sollen sie selbst bestimmen können. Sie wollen und werden hier die Möglichkeit erhalten, sich in eigener Regie nach ihren Wünschen und Bedürfnissen auszuleben und weiterzuentwickeln. Dass das nicht ohne gemeinsam gesetzte Regeln geht, versteht sich von selbst.

Wo setzt du 2016 deine Prioritäten?

2016 ist mir die Beziehungsarbeit zu den 7.-Klässlerinnen und -Klässlern sehr wichtig. Die entsprechenden Projekte sollen vor allem für die Jugendlichen und von ihnen gestaltet werden. Sie sind meine primäre Zielgruppe der nächsten Jahre.

Welchen Termin müssen wir uns für Aarwangen unbedingt merken?

Jeweils am Freitagnachmittag, nach den Frühlingsferien. Beim Schulhaus Sonnhalde. Mindestens dann ist der mobile Jugendtreff von 15 bis 18 Uhr fix geöffnet. Vorbeischauen lohnt sich bestimmt.

Joël Bur hat 2015 als Praktikant viele Facetten von ToKJO erlebt und Angebote mitgetragen.

Die Neuausrichtung und Neueröffnung des Langenthaler Jugendtreffs ist eine davon. Im Alltag aller ToKJO-Mitarbeitenden liegen Höhen und Tiefen, Herausforderungen und Highlights nicht selten nah beieinander. Er stellt sich im Jahresbericht 2016 einigen Fragen.

Den ganzen Jahresbericht gibt es hier: Jahresberichte

ToKJO: Wie hat sich der Langenthaler Jugendtreff letztes Jahr aus deiner Sicht des Praktikanten entwickelt?

Joël Bur: Der umgebaute Treff kam bei den Jugendlichen gut an und so hat die Wiedereröffnung des Treffs etwas frischen Wind mit sich gebracht. Seither ist der Treff gut besucht und die Beziehungsarbeit ist in vollem Gange.

Der Treff wurde verändert. Wie genau?

Der Treff wurde mit einem neuen Konzept wiedereröffnet. Das Spezielle daran ist, dass den Jugendlichen jetzt ganz bewusst das ganze Haus offen stehen soll. Das heisst: Das Haus gehört primär den Jugendlichen, allfällige Fremd-Vermietungen von Räumen sind zweitrangig. Damit signalisieren wir den Fokus unserer Arbeit und bieten den Jugendlichen ein Haus, das sie quasi ihr Eigen nennen können. Dadurch, dass das ganze Haus offen ist, finden die Jugendlichen auch bei hohen BesucherInnenzahlen jeweils einen Rückzugsort, somit haben hier verschiedene «Cliquen» nebeneinander und gleichzeitig Platz. Im Treff selber gibt es neu eine Chill-Ecke, die gerne und oft genutzt wird. Neu hat es auch Hängematten, einen neuen Töggelikasten und eine TV-Ecke samt Playstation für alle Konsumwütigen. Zudem wurde der alte Boxsack durch eine neue Schaukel ersetzt, die bestens zur allgemeinen Wohlfühlatmosphäre beiträgt.

Das zahlt sich alles aus: Seit Ende 2015 nutzen stets etwa 15 bis 20 Jugendliche den Langenthaler Treff – Tendenz steigend. Die Jugendlichen suchen den Kontakt, spielen, tanzen und machen «Musik». Dies sind jedes Mal schöne und lustige Momente, die ich als wiederkehrende Highlights sehe.

Ein gutes Stichwort. Gibt es noch andere persönliche Highlights im vergangenen Jahr?

Ja klar. Dazu gehören sicher jene Tage, an denen ich mit der Kinderanimation von ToKJO und dem Spielwagen unterwegs sein durfte, aber auch die guten, spannenden und manchmal auch erschreckenden Momente im und um den Kulturstall. Prägend war sicher mein Mitwirken im Auszeit-Projekt, das für mich sehr spannend und gehaltvoll ist. Diese Begleitung der

Jugendlichen, die sich in einer schwierigen Phase befinden, stellt für alle Direktbeteiligten nicht selten eine grosse Herausforderung dar. Die kann einen bei gutem Gelingen umso mehr erfreuen und erfüllen. Wunderbar natürlich auch, dass ich die WärchBar von Jasmin übernehmen darf und so 2016 noch mehr direkt mit den Kindern und Jugendlichen arbeiten werde.

Welche Projekte erwarten uns und dich im kommenden Jahr?

Die WärchBar, den Seifenkistenbau, die Streetsoccer- Tournée, die Begleitung des AusZeit-Projekts, verschiedene kleinere Projekte wie Aufklärung an Schulen, FIFA-Turniere, usw.

Auf welche Aktivität freust du dich besonders?

Auf all jene Teams, die in der WärchBar ihre Seifenkisten bauen werden. Und die dann damit in ihren Kisten tollkühn und wagemutig zum ersten regionalen ToKJO- Seifenkistenrennen antreten werden.

Wo setzt du 2016 deine persönlichen ToKJO- Prioritäten?

Streetsoccer und WärchBar, das sind zwei sehr spannende und umfangreiche Projekte, die viel Zeit in Anspruch nehmen werden. Nebst der Freude, die mir diese Angebote bereiten, werde ich viel dafür tun müssen. Neben diesen Schwerpunkt-Projekten werde ich mich noch auf den Jugendtreff fokussieren. Ich will ihn in Schwung und die Jugendlichen mit guter Front- und Beziehungsarbeit bei Laune und bei der Stange halten. Man sieht: für genügend Herausforderungen ist auch 2016 gut gesorgt.

Gibt es Angebote, die wir vergeblich in deiner Planung suchen?

Die JobBörse von ToKJO, die ich eigentlich gerne übernehmen wollte. Da ich aber noch studiere und ab Februar bei ToKJO eine 50%-Stelle habe, wurde es dafür zeitlich schlicht zu eng. Jetzt betreut meine Kollegin Lea Kyburz die JobBörse als neue Fachperson im Jugendtreff Langenthal.

Gibt es einen bestimmten Termin, den wir unter keinen Umständen verpassen dürfen?

Wie schon geschwärmt: Ab Mitte Februar werden die Seifenkisten gebaut, am Sonntag, 21. Mai 2016, starten sie dann ab Schloss Thunstetten zum Rennen. Der 21. Mai wird also ganz bestimmt ein Highlight des Jahres werden.

Die Daten der Spielwagen-Frühlingstournee sind bekannt!

THUNSTETTEN / Schulhausplatz
Mittwoch, 27. April / Freitag, 29. April / Samstag, 30. April / Mittwoch, 4. Mai
Zeit: 12:00-17:30 Uhr

AARWANGEN / Schulhaus Sonnhalde
Mittwoch 11. Mai / Freitag, 13. Mai / Samstag, 14. Mai / Mittwoch, 18. Mai
Zeit: 12:00-17:30 Uhr

SEIFENKISTENRENNEN IN THUNSTETTEN!!
Samstag, 21. Mai
Zeit: 10:00-18:00 Uhr (Die Zeit kann je nach Anmeldezahl noch etwas variieren!!)
www.seifenkiste-oberaargau.ch

MELCHNAU / Schulhausplatz
Mittwoch, 25. Mai / Mittwoch 1. Juni / Freitag, 3. Juni
Zeit: 12:00-17:30 Uhr

LOTZWIL / Parkplatz Kirchenfeld
Mittwoch, 8. Juni / Freitag, 10. Juni / Samstag, 11. Juni / Mittwoch, 15. Juni
Zeit: 12:00-17:30 Uhr

OBERSTECKHOLZ / Schulhausplatz
Mittwoch, 22. Juni / Freitag, 24. Juni / Samstag, 25. Juni / Mittwoch, 29. Juni
Zeit: 12:00-17:30 Uhr

Franziska Möri hat als ToKJO-Mitarbeiterin 2015 im Langentaler Jugendtreff einiges erlebt.

Heftige Herausforderungen, berührende Momente und nachhaltige Highlights hielten sich die Waage. All das gehört zum Alltag der Offenen Jugendarbeit im urbanen Langenthal. Im Jahresbericht 2016 erklärt sie  ein paar Etappen im Detail.

Den ganzen Jahresbericht gibt es hier: Jahresberichte

ToKJO: Wie hat sich 2015 der Jugendtreff neon mit dem Jugendkulturstall in Langenthal entwickelt?

Franziska Möri: Der Jugendtreff war im letzten Jahr kein einfaches Pflaster. Obwohl viele Besuchende zu verzeichnen waren, gab es leider auch viele Probleme, u.a. wurden Fenster zerstört und es wurde eingebrochen. Gute Zeiten und schlechte Zeiten gaben sich die Hand.

Das Jahr starteten wir mit neuen Öffnungszeiten: Mittwoch-, Freitag- und Sonntagnachmittag war der Treff geöffnet. Aufgrund verschiedener Zwischenfälle wurde der Treff im Februar sowie im Mai kurzfristig und vorübergehend geschlossen. Mit klärenden Gesprächen konnte jedoch ein Prozess in Gang gebracht werden, der als Basis für die Zusammenarbeit mit den schwierigen Jugendlichen diente. Wie ich finde: explizit eine der Kernaufgaben von ToKJO. Daraus entstand auch das Projekt «Tafelei».

Der Sonntagstreff wurde dafür geschlossen. Im warmen Frühling sind als Highlights die Tischtennisnachmittage im Freien zu nennen und das abendliche Grillieren.

Im Treff selbst wurde vor allem laut Musik gehört, aber auch gespielt: Fragespiele, bei denen man viel übereinander erfahren konnte oder Gemeinschaftsspiele. Natürlich wurde viel «getöggelet» und Billard gespielt. Wichtig und wertvoll fand ich die zahlreichen Gespräche mit den Jugendlichen über «Gott» und die eigene Lebenswelt. Im Sommer war der Treff an vielen Nachmittagen geschlossen. Das Treff-Team besuchte die Jugendlichen stattdessen in der Badi. Wir waren dort mit einer Slackline präsent. In der Zeit zwischen den Sommer- und Herbstferien wurde dem Treff dann ein neues Kleid verpasst. Er blieb in dieser Zeit geschlossen.

Die Tafelei war ein besonderes Projekt, wie sah dieses aus?

Ursprünglich war die Idee der Tafelei folgende: Am Freitagabend sollte als Ergänzung zum Treff ein konkreteres Projekt die Jugendlichen einbinden, verpflichten, aktivieren und ihre Selbstverantwortung stärken. Konkret bedeutete dies, gemeinsam einzukaufen, ein preisgünstiges, einfaches und gesundes Menü zu kochen, danach zu «tafeln», und anschliessend aufzuräumen. Während des Essens sollen aktuelle Themen besprochen werden. Dies können politische oder kulturelle Tagesaktualitäten, aber auch Ereignisse aus dem Leben der Teilnehmenden sein. Das Angebot dieser Tafelei war zuerst für alle Jugendlichen gedacht, aufgrund der schwierigen Situation mit einigen von ihnen beschränkten wir uns schliesslich auf diese Zielgruppe. Die Tafelei fand dann von Februar bis Juli 2015 statt.

Wie liefen die verschiedenen Tanzprojekte?

Die beiden Hiphoptanzkurse bei Katarina Socha, die nun schon seit einigen Jahren jeweils am Donnerstagabend ein Angebot von ToKJO im Kulturstall sind, fanden nach wie vor Anklang. Besonders bei den jüngeren TänzerInnen waren recht hohe TeilnehmerInnenzahlen zu verzeichnen. An der Stage Parade im Februar im Stadttheater sowie am Weltspieltag auf dem Wuhrplatz hatten zudem beide Gruppen, die jüngeren wie die älteren TänzerInnen, einen Auftritt, worauf sich alle sehr freuten. Mit einem grossen Applaus von vielen Eltern, Geschwistern und anderen Zuschauenden wurden die beiden Gruppen an beiden Anlässen für ihre Show belohnt.

Zudem gab es am Weltspieltag mit einer kleinen Tanzshow von Huy Luong einen kleinen Werbeblock zu einem neuen Tanzangebot für Jungs, das ab August im Kulturstall jeweils am Dienstagabend hätte stattfinden sollen. Leider konnte sich dieses Breakdance- und Hiphopangebot in der zweiten Jahreshälfte 2015 noch nicht etablieren. Ende Jahr kam am Dienstagabend ein weiterer Kurs hinzu, geleitet von Arturo Zuniga Hernandez: Capoeira, eine Mischung aus Tanz und Kampfkunst, die ihren Ursprung in Brasilien hat. Ein Ziel für 2016: die Tanzangebote von ToKJO noch bekannter zu machen. Ein Vorteil der Tanzangebote bei ToKJO im Vergleich zu anderen Kursen: sie kosten nur fünf Franken pro Stunde und stehen für alle Jugendlichen offen, vor allem auch für Anfängerinnen und Anfänger.

Konnte sich das KULT im Langenthaler Jugendhaus etablieren?

Das KULT ist ein ToKJO-Angebot für Jugendliche ab 16 Jahren. KULT steht für Jugendkultur und umfasst verschiedene Formen: Jeweils am Freitagabend ist die KULT-Bar von 20:30 bis 00:30 Uhr geöffnet und wird von einem kleinen Team Jugendlicher geführt.

Neben diesem konstanten Angebot organisierte oder unterstützte das KULT-Team verschiedenste Anlässe: Konzerte (The Late Night Show, The Bacons), KULT-Kinos, die Aufführungen der Theatergruppe Shnawaria, eine Halloweenparty usw.

Im Januar richteten die Jugendlichen die KULT- Bar neu ein mit Möbeln aus der Brockenstube. Die Herbstferienzeit wurde vom KULT-Team für einen Putz- und Aufräumtag genutzt. Das Lager wurde ausgemistet, die Wände in der Bar erhielten einen neuen Anstrich und der neue abschliessbare Schrank wurde installiert. Einmal pro Monat fand eine Sitzung des 5-köpfigen Teams statt. Die KULT-Bar hat inzwischen ein Stammpublikum, würde sich aber sicher über noch mehr Besuchende oder aktiv mitmachende Jugendliche freuen.

Was hat es mit den KULT-Kinoabenden auf sich?

Die Idee mit dem KULT-Kino kam mir, als mich ehemalige Schülerinnen und Schüler der Quartas am Gymer fragten, ob ich nicht wieder einmal den Film «Harold and Maude» zeigen könne. Das ist ein Kult- Film aus den Siebzigern, den ich seit 2003 in allen Quarta-Klassen zeige und der die Gemüter immer sehr bewegt. So startete die KULT-Kinoreihe auch mit eben diesem Film.

Der Kulturstall wird speziell eingerichtet: mit Sofas, Sesseln, Liegestühlen und Kerzenlicht. Die Filme beginnen jeweils um 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei. Dieses Angebot richtet sich in erster Linie an Jugendliche ab 16 Jahren und junge Erwachsene. Im letzten Jahr waren u.a. diese Filme zu sehen: «Pulp Fiction», «Trainspotting», «Fear and loathing in Las Vegas», Monty Pythons «Life of Brian» und «Der Schuh des Manitu».

Dein persönliches Highlight im vergangenen Jahr?

Das war für mich sicher das KULT- TAG & NACHT: «Für Filmfans, Musiker, Barkeeperinnen, Schauspieler, EventmanagerInnen, Hobbylose, Partylöwen, KULTurbanausen, Zahlenjonglierer, Nachteulen, TanzbeinschwingerInnen, – für junge Menschen ab 16 Jahren, die gerne etwas bewirken», wie ich es auf dem Flyer formuliert hatte.

Am 29./30.August 2015 hatte das KULT – die Bar ab 17 – seine Türen fast rund um die Uhr geöffnet. Am Samstagnachmittag starteten wir um 14 Uhr mit einer kleinen Zukunftswerkstatt für Jugendliche, die das Langenthaler Jugendkulturleben gerne aktiv mitgestalten möchten. Mit dabei war dann zwar nur das bestehende KULT-Team, dieses aber mit grossem Engagement. In einem offenen Brainstorming skizzierten sie eine neue «Wohlfühlbar», danach wurde festgehalten, was im nächsten halben Jahr umgesetzt werden soll.

Um 17 Uhr öffnete dann die KULT-Bar ihre Türen, der Pizzaofen wurde eingefeuert, Zutaten bereitgestellt und das KULT-Kino im Kulturstall eingerichtet. Um 19.30 Uhr startete dann die KULT-Kinonacht mit den sechs «Star Wars»-Filmen. Morgens um 7 Uhr endete die lange Filmnacht mit Episode Nr. 5. Drei Personen von anfänglich ca. 20 BesucherInnen hielten bis zum Ende durch! Nur mit Mühe konnten sie jedoch die Augen noch aufbehalten…

Dazu das stetige Highlight meiner Arbeit an sich: Die Offenheit und das Vertrauen, das uns die Jugendlichen entgegenbringen!

Haben sich Ziele nicht erfüllt?

Die neuen Tanzangebote vom Dienstagabend fanden noch zu wenig Anklang. Die Tafelei wurde nicht wie geplant und erwünscht zu einem offenen Projekt, sondern beschränkte sich auf eine bestimmte Gruppe.

Wurde der neu gestaltete Aussenbereich des Jugendhauses wie erhofft genutzt?

Ja, die neue Aussenanlage wurde von verschiedensten Gruppen rege benutzt. Ich denke, der Grill war noch nie so oft in Betrieb wie im letzten Jahr. Zum Teil kamen Jugendliche am Abend und grillierten für sich. Es gab auch Schulklassen, die sich hier zur Abschlussfeier getroffen haben.

Welche Projekte erwarten uns im kommenden Jahr von Dir?

Zehn Mal Kult-Kino, eine Retraite des Kult-Teams, DJs in der KULT-Bar, Konzerte im Kulturstall und openair. Das 2016 wird «kultig» – wir haben uns viel vorgenommen.

Auf welches Highlight freust du dich ganz besonders?

Nicht nur auf eines! Sondern auf all jene kleinen und grossen Momente,in denen im Kulturstall Jugendkultur gelebt wird. Sei dies bei Konzerten oder Partys oder anderen jugendkulturellen Projekten. Ich freue mich darauf, diese Momente begleiten und mittragen zu dürfen.

Wo setzt du 2016 persönlich Prioritäten?

Seit September 2015 schon bin ich in der Aufssuchenden Jugendarbeit draussen unterwegs. In diesem Bereich werde ich mich weiterbilden, und es ist mir ein Anliegen, zusammen mit Matthias Ott im 2016 so möglichst viele Jugendliche in Langenthal zu erreichen und eine Beziehung zu ihnen aufzubauen. Auch auf die Beratung von Jugendlichen setze ich meine Priorität. Und in den Aufbau eines neuen KULT- Teams.

Gibt es Angebote, die wir vergeblich in deiner Planung suchen?

Eine mobile Jugendbar, die man an verschiedenen Standorten in Langenthal den Sommer über betreiben könnte. Vielleicht ist das etwas fürs Jubiläumsjahr 2017…

C’est noté! Nenne uns zum Schluss aber auch einen Termin, den wir uns für 2016 merken müssen.

Der 22. Juni: Das letzte KULT-Kino vor der Sommerpause mit Grill-Party und dem Film «Sonnenallee»�

Matthias Ott 6 Jahre bei ToKJO!

An der gestrigen Hauptversammlung wurde die 5-jährige Treue von Matthias Ott geehrt. Inklusive Zivildienst ist er heuer bereits im 6. Jahr bei ToKJO.  Er hat zwei grundverschiedene Arbeitsplätze: Am Schreibtisch im ToKJO-Büro an der Talstrasse und auf den Strassen und Plätzen in der Stadt Langenthal. Im Jahresbericht erzählt er über sein vergangenes Jahr. Er versucht diesen Spagat möglichst elegant und effizient auszubalancieren – und auszuhalten. Das galt für 2015, das bleibt seine Herausforderung für 2016.

Den ganzen Jahresbericht gibt es hier: Jahresberichte

ToKJO: Wo warst du 2015 für ToKJO am häufigsten anzutreffen?

Matthias Ott: Im Büro. Nein, im Ernst: diese Frage kann ich so nicht beantworten. Es kommt auf die Saison an. Im Sommer überall, wo man gemütlich draussen verweilen kann. Langete, Parkanlagen, Schulhausplätze, Skateanlagen, Badi – dort wo sich die Jugendlichen auch aufhalten.

Sind spezielle Anlässe angesagt, besuche ich die. Im Winter fällt auch mir der Aufenthalt draussen kältebedingt eher schwer. Der öffentliche Raum wird dann von den Jugendlichen nur genutzt, um rasch von A nach B zu gelangen. Ein wichtiger Knotenpunkt ist hier sicher der Langenthaler Bahnhof.

Gab es Gruppen, die besonders auffallen?

Jede Gruppe ist auf ihre eigene Art aufgefallen. Auffallend gut, auffallend unauffällig und dann gibt es sicher auch Gruppen, die je nach Blickwinkel negativ auffallen. Es gab Gruppen, die sind durch Graffitis aufgefallen, es gab Gruppen, die durch Rumhängen aufgefallen sind, aber auch Gruppen, die durch ihre Anwesenheit oder ihren Konsum aufgefallen sind.

Welche Themen haben dich intensiv beschäftigt?

Alltagsthemen – je nach dem, wo die Jugendlichen gerade stehen. Schule, Prüfungen, Liebe. Die Lehre, Lehrabbruch und ein Leben ohne Job waren Themen, mit denen ich in diesem Jahr öfters konfrontiert wurde. Ich habe deshalb auch diverse Bewerbungen gelesen und versucht, sie mit den Jugendlichen zu optimieren. Manchmal braucht es auch nur Inputs oder ein Hinweis auf die verschiedenen Lehrstellenportale im Internet. Das akute, aktuellste und für mich auch wichtigste Thema: Wo können, sollen – und vor allem dürfen – sich die Jugendlichen im öffentlichen Raum noch wie und wann aufhalten.

Was meinst du: Hat sich dein Engagement als ToKJO- Streetworker in Langenthal gelohnt? Was bringt es der Stadt, wenn du unterwegs bist?

Ich finde, das Engagement hat sich nicht gelohnt – es lohnt sich immer noch. Ich finde, es bringt vor allem den Jugendlichen etwas. Sie haben einen Ansprechpartner im öffentlichen Raum, der sich niederschwellig anbietet. Eine Institution zu besuchen, ist immer schon eine kleine Hürde. Kennt man den Ansprechpartner schon, bzw. ist dieser vertraut und vor Ort, kann auch ungezwungener gesprochen werden. Am einfachsten ist es, wenn man Persönlichkeiten hinter Institutionen und Firmennamen bereits kennt. Wir suchen uns unsere Geschäftspartner zum Teil auch wegen Bekanntschaften und den Personen hinter der Ladentheke aus. Und das ist es, was es der Jugend und somit auch der Stadt bringt. Die Jugendlichen haben eine vertraute Anlaufstelle vor Ort. Sie müssen diese nicht mal aufsuchen, sie kommt zu ihnen.

Gibt es ein persönliches Highlight in deiner Arbeit, wenn du auf das Jahr 2015 zurückblickst?

Es gibt viele Highlights. Allein schon die vielen Beziehungen, die ich in dieser Zeit aufbauen oder festigen konnte. Die Art und Weise, wie ich von den Jugendlichen als Partner im öffentlichen Raum wahrgenommen werde. Wenn ich spüre, dass das gegenseitige Vertrauen und die Akzeptanz wachsen, sehe ich das als Highlight.

Wie muss man sich deinen Arbeitstag vorstellen, wenn du draussen unterwegs bist?

Als erstes informiere ich mich über Aktualitäten und schaue, ob besondere Themen anstehen. Diese können sich auch durch «neue öffentliche Räume« z.B. in den «social media»-Netzwerken im Internet abzeichnen. Ich überlege mir, ob ich ein bestimmtes Thema ansprechen will, wenn ich die Jugendlichen sehe. Möchte ich etwas erfragen oder möchte ich etwas beobachten. Dann muss ich mich sicherlich dem Wetter entsprechend anziehen. Das Arbeiten auf der Strasse kann im Winter besonders kalt sein. Auch nass wird man mal.

Auf der Strasse überlege ich mir, wo die Jugendlichen sein könnten und suche diese Orte auf. Ich spreche Gruppen bewusst an, wähle diese aber nicht aufgrund von Auffälligkeiten aus. Wenn ich Jugendliche anspreche, heisst das nie etwas Schlechtes. In der Aufsuchenden Arbeit habe ich es nicht nur mit den «Bösen» zu tun. Das ist ein Irrglaube, der immer noch der Offenen Jugendarbeit anhaftet. Meine Runden beende ich jeweils wieder im Büro. Hier lasse ich meine Eindrücke der vergangenen Stunden bewusst nochmals Revue passieren. Meist gleiche ich diese Eindrücke mit meiner Kollegin ab. Dies aber nur, wenn es der persönliche Datenschutz erlaubt. Manchmal arbeiten wir bestimmte Informationen gemeinsam auf. Selbstverständlich bringt auch die Aufsuchende Jugendarbeit ein wenig Büroarbeit mit sich.

Haben sich alle Jugendlichen gefreut, wenn du aufgetaucht bist?

Zunehmend, ja. Den Kindern wird von klein auf eingebläut: Sprich nicht mit dem fremden Mann und nimm auf keinen Fall das Täfeli, das er dir zustecken will. Wird man von Fremden angesprochen, ist immer eine gewisse Skepsis vorhanden. Es kann gut sein, dass hier das Täfeli des fremden Mannes prägend wirkt. Andere hegen aber auch Skepsis, weil sie hinter dem aufsuchenden Auftrag mehr bzw. das Falsche verstehen. Den Spitzel der Polizei. Durch Konstanz und Kommunikation will ich dafür sorgen, dass sich die Jugendlichen freuen, mich zu sehen. Aber um die Frage konkret zu beantworten: Es gab sicher Jugendliche, die am Anfang nicht sehr erfreut waren. Ablehnung gehört zu meinem Beruf. Wenn ich aber sehe, dass auch aus solchen Konstellationen etwas Neues entstehen kann, freue ich mich darüber. Andere, eher ordnungspolitisch orientierte Partner im öffentlichen Raum schaffen es oft nicht, diese Ablehnung zu überwinden. Dort sehe ich unsere Aufgabe. Und unsere Stärke.

Dein persönliches Fazit 2015?

Vieles ist möglich und noch viel mehr soll möglich werden. Das Jahr 2015 war ein Jahr des Aufbaus unserer Arbeit im öffentlichen Raum und meiner Stelle. Ich musste bei Null starten, kannte nur wenige Jugendliche in der Zielgruppe. Mittlerweile, ein Jahr später, kenne ich viele Leute im öffentlichen Raum. In mir bisher unbekannten Gruppen ist meistens jemand dabei, mit dem ich schon anderswo Bekanntschaft gemacht habe. So akzeptieren mich auch neue Gruppen eher als Gesprächspartner. 2016 will ich diese Kontakte vertiefen und neue Bekanntschaften pflegen.

Gibt es Dinge, Ziele, die du nicht oder noch nicht erreicht hast? Aufgaben, die du angehen willst?

Ich möchte für die Jugendlichen in Langenthal einen Ort erschliessen. Einen Ort, wo sie sich aufhalten und entfalten dürfen – und nicht nur geduldet werden. Es gibt Orte, von denen sie per Reglement vertrieben werden. Da will ich ansetzen. Hier können und müssen wir zusammen mit den Jugendlichen noch viel erreichen und zum Guten wenden.

Wie arbeitetest du mit anderen Stellen zusammen? Pflegst du spezielle Kontakte?

Ich arbeitete nach Bedarf mit anderen Stellen und Institutionen zusammen. Im Jahr 2015 ging es mir vor allem um den Kontaktaufbau zu den Jugendlichen. Die Zusammenarbeit mit anderen Stellen muss sicher weiter aufgebaut werden. Unsere Aufsuchende Jugendarbeit kann sich hier noch besser aufstellen. Kontakte pflegte ich aber durchaus nicht nur zu offiziellen Stellen, sondern beispielsweise auch zu Anwohnerinnen und Anwohnern, Sicherheitsorganen, diversen Clubs und Vereinen von Langenthal. Dabei ist es mir wichtig, dass Datenschutz und Schweigepflicht an oberster Stelle stehen. Ich deklariere das jeweils auch entsprechend deutlich.

 

Soroptimist Club Langenthal übergibt Spende

Der Soroptimist Club Langenthal spendet den Erlös des diesjährigen Tulpenverkaufs unserem längerfristig angelegten Projekt „Hobbykoch Langenthal“ und übernimmt damit das Patronat.

Eine Delegation von drei Soroptimists übergaben uns diese Woche die Spende symbolisch mit Tulpen. Wir haben uns sehr über das Treffen und die grosszügige Spende gefreut. Wir bedanken uns herzlich.

Von links nach rechts: Sabine Germann, Lea Kyburz (ToKJO), Margrith Kohler und Judith Ulli

Sommerplanung Thunstetten- Bützberg und Aarwangen

Auch wenn das Wetter noch nicht sommerlich ist, sind Jasmin Perren und Sandra Rentsch bereits mit der Planung für die Sommerprogramme beschäftigt. Sowohl in Thunstetten-Bützberg als auch in Aarwangen sind EM-Specials und weitere kleinere Events geplant.

In beiden Gemeinden werden diverse EM-Spiele gezeigt. Die Spiele werden bei schönem Wetter draussen und bei schlechtem Wetter im Youthpoint oder im Jugendtreffwagen auf der Leinwand übertragen. Die genauen Spieledaten und –Zeiten werden mittels Flyern, den Aufsteller oder auf der Homepage sowie Facebook veröffentlicht.

Die EM 2016 ist noch nicht alles.

Nach den Frühlingsferien ist das Youthpoint in Thunstetten- Bützberg nur noch jeden zweiten Freitag von 19.00-22.00 Uhr offen. An diesen Abenden werden verschiedene Events stattfinden. Daneben sind einzelne Projektwochen geplant. So findet vom 25.5. 2016 – 27.5.16 eine Kinoreihe statt und die Woche vom 20.6.2016 – 23.6.16 lässt die Sommergefühle hochkommen. Eine Strand-Bar soll auf dem Schulareal entstehen. Liegestühle laden zum verweilen ein, verschiedene Spielkisten vertreiben die Langeweile und für die Fussballfans steht die Streetsocceranlage auf dem roten Platz zur freien Verfügung. Die Strand-Bar sorg mit Smoothies, Getränken, Fruchtschalen oder Popcorn für eine abwechslungsreiche, aber gesunde Verpflegung.

Jasmin Perren und Sandra Rentsch freuen sich auf einen aktiven und abwechslungsreichen Sommer in den beiden Gemeinden.

Der Jugendtreffwagen in Aarwangen

Vom ausgedienten Bauwagen zum gemütlichen mobilen Treff. Die Oberstufenschülerinnen und Oberstufenschüler aus Aarwangen gestalten seit dem 11. Februar 2016 den Wagen ganz nach ihren Wünschen und Ideen mit Hilfe ihres Werklehrers um.

Nach den Frühlingsferien finden in Aarwangen alle Angebote im und um den mobilen Treff statt. Jeden Freitag zwischen 15.00-18.00 Uhr lädt der Wagen zum verweilen ein. Bei schönem Wetter kann draussen in Liegestühlen die Sonne genossen oder eine Partie Tischfussball gespielt werden. Bei schlechtem Wetter kann das ganze Angebot in den Wagen verlegt werden. Während der EM sind kleinere Events und Anlässe ganz unter dem Motto Fussball geplant. Auch der Hobbykoch findet wie gewohnt jeden zweiten Donnerstag zwischen 17.00 – 20.00 Uhr  beim mobilen Treff unter freiem Himmel statt.

Ideen und Wünsche zu Angeboten oder Events sind bei Jasmin Perren und Sandra Rentsch jeder Zeit willkommen.

Sonntagsbrunch im Jugendkulturhaus

Neu: Brunch an jedem ersten Sonntag im Monat !

Gemeinsam wird ein leckerer Brunch vorbereitet und man kann es sich richtig gut gehen lassen. Nach dem Brunch werden die Tore wie immer am Sonntag bis 17.00 Uhr für den Jugendtreff geöffnet. Das Angebot richtet sich an Jugendliche der Oberstufe.