Projekt Auszeit

Auffällige Schülerinnen und Schüler, welche den Unterricht bewusst oder unbewusst wiederholt stören, können für eine Lehrperson und eine Schulklasse zur Zerreissprobe werden. Helfen klassen- oder schulinterne pädagogische und disziplinarische Massnahmen nicht weiter, kann externe Unterstützung oder eine temporäre Auszeit einer Schülerin / eines Schülers eine hilfreiche Lösung sein.

Schulen sind dazu verpflichtet, einen geordneten Schulbetrieb zu gewährleisten. Kann dieser aufgrund einer von wiederkehrenden Stöörungen nicht gewährleistet werden, sind Lehrpersonen aufgefordert betroffene Eltern zu kontaktieren, um weitere Massnahmen zu treffen. Anhand pädagogischer Massnahmen und Interventionen können Abmachungen und Ziele gesetzt werden. Helfen solche Interventionen nicht weiter, kann die Schulkommission weitere Massnahmen treffen, wie beispielsweise eine Versetzung oder einen Schulausschluss von maximal 12 Wochen verordnen.

Von kürzeren oder längeren Ausschlüssen betroffene Jugendlichen sollten die Zeit nutzen können, um zielgerichtet am Wiedereinstieg und Zukunftsperspektiven zu arbeiten. Hier sieht die Kinder- und Jugendfachstelle ToKJO die Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit Volksschulen und weiterführenden Bildungseinrichtungen. Als Fachstelle mit langjähriger Erfahrung und guten Beziehungen zu Schulen in der Region verfügt die Fachstelle über gewinnbringendes Knowhow im Umgang mit betroffenen Jugendlichen. Ein Vorteil der Auszeit bei ToKJO ist auch die enge Begleitung durch mit Jugendfragen vertraute Fachpersonen. Die Aufteilung der Fachpersonen auf verschiedene Disziplinen der Sozialen Arbeit bietet eine bestmögliche Begleitperson für die betroffenen Jugendlichen.

Über die Fachstelle können Arbeitseinsätze in regionalen Betrieben organisiert werden. Damit werden die Jugendlichen in feste Strukturen eingebunden, erleben verbindliche Arbeitsstrukturen und können eigene Vorstellungen reflektieren. Die begleitende Fachperson übernimmt dabei eine Coaching-Funktion und kann sporadisch Einsätze begleiten.

Ein wichtiger Aspekt einer Auszeit bei der Kinder- und Jugendfachstelle ist die Nachhaltigkeit. Auch nach der Weidereingliederung in den Schulbetrieb können betroffenen Jugendliche geknüpfte Beziehungen weiter genutzt werden und mit Unterstützung der Fachstelle persönliche Zukunftsperspektiven weiter verfolgt werden.

Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass eine Platzierung bei ToKJO vor allem Sinn macht, bei Schulausschlüssen bei welchen vor allem die Wiedereingliederung in den Schulalltag oder einer weiterführenden Lösung angestrebt wird. Solche Auszeiten können auch von kurzer Dauer sein, wie beispielsweise ein Tag in der Woche über einen bestimmten Zeitraum hinweg und dabei einen präventiven Charakter haben und einer Eskalation vorbeugen.