«StattGewalt»-Rundgang in Langenthal

Für mehr individuelle Zivilcourage und weniger Angst im öffentlichen Raum

Was tun, wenn man/frau Zeuge oder Zeugin von Gewalt, Littering und sexueller Belästigung auf Strassen und Plätzen trifft. Sich selbst in Sicherheit bringen? Hilfe holen? Eingreifen? ToKJO lädt am Donnerstag, 7. September, ab 18 Uhr zu einem gemeinsamen «StattGewalt»-Rundgang durch den öffentlichen Raum von Langenthal. Anmeldungen werden bis zum 5.9. erbeten.

Oft wird beklagt, dass die Menschen gegenüber Gewalt und Rassismus im öffentlichen Raum gleichgültig geworden seien. Nach Ansicht der«StattGewalt»-Initianten steckt hinter dieser verbreiteten Passivität ein Gefühl der Ohnmacht und Resignation: Schnell steigt der Gedanke auf, dass jemand anderer sicher besser wisse, wie man in einer solchen Situation wirksam eingreifen könne. «Betroffen» sind wir schon, aber wir vertrauen unseren Strategien zum Eingreifen nicht.

Zivilcourage trainieren

Wenn Mann/Frau Zivilcourage fördern will, ist das Projektteam von ToKJO u.a. im Verbund mit der reformierten Kirche Langenthal überzeugt, muss nicht nur das Bewusstsein der Leute sensibilisiert, sondern es müssen auch deren Fertigkeiten und Fähigkeiten gestärkt werden: Es sollen auf einem Rundgang eigene Ideen und Strategien ausprobiert werden, um mehr Sicherheit in realen Situationen zu erlangen und mehr kontrollierte Zivilcourage zu erreichen.

Auf den Bauch hören

Zivilcourage bedeutet für ToKJO, die regionale Kinder- und Jugendfachstelle nicht, den Helden zu spielen, sondern erst einmal auf die innere Stimme zu hören, die einem sagt: «Was da passiert, ist nicht in Ordnung – und ich könnte, ich sollte etwas tun.» Es gibt kein Rezept dafür, was in solchen Situationen funktioniert und was nicht. Aber es gibt Strategien, die sich besser bewähren.

Gespielte Wirklichkeit

Genau solche Strategien werden am Langenthaler «StattGewalt»-Rundgang vom Donnerstag, 7. September, ab 18 Uhr unter der Leitung von Fachpersonen, anhand von heiklen Szenen – die Schauspielerinnen und Schauspieler spielen werden – thematisiert und gemeinsam trainiert. Die Szenen wirken lebensecht, kommen ein erstes Mal unverhofft wie im Alltag, können aber wie im Film wiederholt, zurückgedreht und abgeändert werden. So lässt sich Zivilcourage in Sicherheit trainieren. Die Angst nimmt ab, die individuelle Sicherheit nimmt zu.

Gut zu wissen: Der «StattGewalt»-Rundgang von ToKJO dauert rund 90 Minuten und die Teilnahme ist kostenlos. Treffpunkt: Donnerstag, 7. September, 18 Uhr, auf dem Platz vor der Post beim Bahnhof Langenthal. Der Rundgang findet bei jeder Witterung draussen statt. Anmeldungen werden bis zum 5.9. hier erbeten: Lea Kyburz von ToKJO, Telefon 062 923 43 03; E-Mail: lea.kyburz@tokjo.ch

 

Bild von Timon Schäppi